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Kein großer Durchbruch bei Medikamenten

Archivmeldung vom 05.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / PIXELIO
Bild: Rainer Sturm / PIXELIO

Der Fortschritt ist eine Schnecke in der Pharmaforschung. Bahnbrechende Neuerungen hat es in letzter Zeit nicht gegeben. Selbst die theoretisch hochinteressanten monoklonalen Antikörper bilden keine Ausnahme. Zwar hätten sie die Situation von Rheumapatienten "etwas verbessert", sagt Professor Bruno Müller-Oerlinghausen, ehemaliger Leiter der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, in der "Apotheken Umschau".

"Manche interessanten, extrem selektiv wirkenden Stoffe kommen aber schon wegen ungeklärter Gesundheitsrisiken nur für einen sehr kleinen Teil von Patienten infrage." Ähnliches gelte für Krebsmedikamente aus dieser Stoffgruppe. "Viele dieser Substanzen verlängern das Leben nur um wenige Wochen. Gleichzeitig haben sie starke Nebenwirkungen und sind extrem teuer", so der Arzneiexperte.

Auch für Diabetiker, Hochdruckpatienten und Demenzkranke sei in den letzten Jahren kaum etwas hinzugekommen. "Das Gleiche gilt übrigens auch für mein Fachgebiet, die psychiatrischen Erkrankungen", sagt Müller-Oerlinghausen. In neuen Impfungen sehe er "besonders wichtige Fortschritte der vergangenen Jahre". Als Beispiel nennt er den Schutz vor Gebärmutterhalskrebs durch Impfung gegen humane Papillomviren und die Rotaviren-Impfung gegen lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen bei Kindern.

Den Grund für die stockenden Innovationen sieht Müller-Oerlinghausen darin, dass die meisten Krankheiten viel komplexer seien als vermutet. "Ich glaube, insbesondere die Humangenetiker haben das früher unterschätzt." Fortschritte entstünden vor allem dann, wenn Krankheiten besser verstanden werden. "Ich sehe das größte Potential nicht in Wirkstoffen", sagt der Experte, "sondern in einer besseren Sicherheit von Arzneimitteltherapien und in der (Wieder)Entwicklung von ärztlicher Vernunft." Es komme darauf an, die vorhandenen Medikamente adäquat einzusetzen.

Quelle: Wort und Bild - Apotheken Umschau (ots)

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