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Jugendpsychiater befürchtet Demenz-Welle wegen Alkoholkonsums bei Jugendlichen

Archivmeldung vom 28.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Besorgt über den exzessiven Alkoholkonsum unter deutschen Teenagern hat sich der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Günter gezeigt und vermutet in Folge dessen eine Demenz-Welle. "Forschungsergebnisse nähren die Befürchtung, dass Trinken in jungen Jahren vorzeitige Demenz begünstigt. Da könnte etwas auf uns zukommen", sagte Günter in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus".

Auch andere neurologische und seelische Störungen würden offenbar durch Rauschtrinken begünstigt, beobachtet Günter in der von ihm geleiteten Abteilung der Universitätsklinik Tübingen. "Drei Viertel unserer jungen Patienten haben Erfahrungen vor allem mit Alkoholexzessen, mit Cannabis und Ecstasy-Tabletten", sagte er. Eltern gefährdeter Kinder rät der Facharzt zu einer Dreifachstrategie. In jungen Jahren sei es sinnvoll, "klare Verbote auszusprechen". Komme es zu ersten intensiveren Trink-Episoden, seien Dialog und Verständnis angebracht. Drohe der Sohn oder die Tochter "abzugleiten", sollten sich Eltern "nicht scheuen, das Jugendamt zu Rate zu ziehen". Denn es müsse "ein gewisser Druck auf dem Jugendlichen lasten, er muss gezwungen sein, sich mit seinem Verhalten auseinanderzusetzen", so Günter zu "Focus". Die Gesellschaft sollte nach Ansicht des Psychiatrieprofessors "der Tatsache Rechnung tragen, dass Erziehung zu Hause schwieriger geworden ist". So könnten Ganztagsschulen Angebote wie Sportmöglichkeiten, Interessensgruppen und konkrete Erziehungshilfen anbieten, regte er an. "In den USA existiert diese Infrastruktur zumindest an den guten Schulen längst. Deutschland hinkt nach."

Die meisten Konsum- und Verkaufsverbote, die Behörden auf allen Ebenen seit Jahren durchzusetzen versuchen, befürwortete Günter im Grundsatz, aber nicht in der Praxis: "Ich halte Restriktionen und deren Überwachung für geeignete Maßnahmen. Aber man muss sie ernst nehmen. In meiner Nähe befindet sich ein Supermarkt, der ab 22 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen darf. Um 21.30 drängen sich dort regelmäßig Trauben von Jugendlichen, die einen 18-Jährigen zum Einkaufen harter Alkoholika vorschicken."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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