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Trockene Augen durch Mangel an Sexualhormon

Archivmeldung vom 13.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine entscheidende Ursache für trockene Augen bei Männern und Frauen ist ein Mangel an männlichen Sexualhormonen: Ein Testosteronmangel senkt nicht nur die Menge der abgesonderten Tränenflüssigkeit. Auch deren Verdunstung ist dadurch beschleunigt. Entzündungen und Hornhautschäden sind die Folge. Inwieweit hormonhaltige Salben abhelfen könnten, gilt es zu prüfen, betont die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).

Zwischen fünf und 35 Prozent der über 50-Jährigen klagen über trockene Augen, Frauen häufiger als Männer: Die Augen brennen und röten sich, abends ermüden sie schnell. Morgens sind häufig die Lider verklebt. Oft haben die Betroffenen das Gefühl, einen Fremdkörper oder Sand in den Augen zu haben. Trockene Augen sind aber nicht nur lästig. "Sie sind auch ein Gesundheitsrisiko", warnt DOG-Pressesprecher Professor Dr. med. Christian Ohrloff. Denn die Tränenflüssigkeit schützt das Auge vor Infektionen und versorgt die Hornhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen. "Menschen mit trockenen Augen sind anfälliger für Bindehautentzündungen und Schäden an der Hornhaut", sagt der Direktor der Universitäts-Augenklinik in Frankfurt am Main.

Eine wesentliche Ursache für trockene Augen sind nach Aussagen der Experten hormonelle Veränderungen. Denn im Alter produzieren sowohl Männer als auch Frauen weniger Testosteron. Forscher haben inzwischen herausgefunden, dass männliche Sexualhormone die Tränendrüsen beeinflussen. "Experimente zeigen, dass Testosteron direkt auf die Tränendrüsen wirkt und so die Bildung der Tränenflüssigkeit steigert", sagt Ohrloff.

Der Mangel des männlichen Geschlechtshormons stört zudem die Funktion der so genannten Meibom-Drüsen. Diese sitzen in den Augenlidern und geben ein öliges Sekret in den Lidspalt ab. Mit jedem Lidschlag verteilt sich das Meibom-Öl auf dem Tränenfilm und verhindert so, dass Tränenflüssigkeit zu schnell verdunstet. "Zuerst wurde diese 'meibomian gland dysfunction' bei Patienten mit angeborenem Testosteronmangel oder bei Menschen mit Prostatakrebs beobachtet", berichtet Professor Ohrloff. Bei letzteren gehöre es zur Behandlung, die Bildung von Testosteron zu blockieren. Trockene Augen sind die Folge. "Inzwischen wissen wir, dass die Meibom-Drüsen auf Testosteron ebenfalls rezeptorgesteuert reagieren - mit einer vermehrten Ausschüttung von Meibom-Öl", erläutert Professor Ohrloff. Weibliche Geschlechtshormone wirken entgegengesetzt. Dies belegen Untersuchungen an Frauen, die nach den Wechseljahren mit Östrogenen behandelt werden: Sie leiden häufiger unter trockenen Augen.

Laut DOG weist eine amerikanische Studie der Industrie darauf hin, dass Testosteronsalben die Produktion der Tränenflüssigkeit und des Meibom-Öls steigern können. Der Nutzen für den Patienten müsse jedoch genau untersucht werden, bevor derartige Salben zum Einsatz kommen, betont Ohrloff. Denn die künstliche Zufuhr von Testosteron kann - auch als Salbe verabreicht - unter Umständen das hormonelle Gleichgewicht stören.

Quelle: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

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