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Psychiater: Normale Gefühle werden immer häufiger zur Krankheit erklärt

Archivmeldung vom 29.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de
Bild: Matthias Preisinger / pixelio.de

Der amerikanische Psychiater Allen Frances hat kritisiert, dass immer häufiger "normale menschliche Gefühle" zur Krankheit erklärt werden. Dazu trage der neue Katalog psychischer Störungen bei - das "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders", sagte Frances im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Dieser Katalog "erklärt die Liebe und den Verlust eines geliebten Menschen zu einem medizinischen Problem", so der Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung. Dabei seien Traurigkeit, Schlafstörungen und der Verlust von Appetit völlig normale Anzeichen bei Trauer. Doch das Handbuch erlaube es, bei diesen Anzeichen schon nach zwei Wochen eine schwere depressive Störung zu diagnostizieren. "Diese Entscheidung trotzt jeglichem Verstand und verletzt die Würde von menschlichen Beziehungen", so Frances.

Er forderte mehr Sorgfalt im Umgang mit psychischen Leiden: "Eine Diagnose ist wie eine Ehe - sie begleitet eine Person ein Leben lang, und sie kann einen verfolgen." Kritisch sieht der Psychiater auch den Einfluss der Arzneimittelhersteller: "Die Pharmaindustrie hat die Idee vorangetrieben, alltägliche Probleme seien psychische Krankheiten und die Folge eines chemischen Ungleichgewichts", so der emeritierte Professor der Duke University.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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