Bankenverband warnt vor steigenden Angriffen auf Onlinebanking
Archivmeldung vom 06.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Bundesverband deutscher Banken (BdB) zeigt sich alarmiert angesichts steigender Angriffe auf das Onlinebanking von Bankkunden. "Die Zahl der Angriffe nimmt zu und sie werden komplexer", sagte Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des BdB, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Gleichzeitig warnte Herkenhoff eindringlich vor der geplanten 
PSR-Richtlinie, mit der die EU die Haftungsregeln unter anderem beim 
Onlinebetrug erneuern will. Sie sei der falsche Weg und "würde zu 
weniger und nicht zu mehr Vorsicht beim Umgang mit sensiblen Daten 
führen. Denn wenn ich weiß, dass jemand anderes haftet, neige ich dazu, 
weniger vorsichtig zu sein. Das ist kontraproduktiv, weil die Richtlinie
 weltweit Verbrecher und Kriminelle anziehen würde", so der 
Bankenverbandschef.
Die EU doktere an Symptomen herum, löse das 
Problem aber nicht. Im Gegenteil: "Im schlimmsten Fall würde die EU zu 
einem Schlaraffenland für Cyberkriminelle", warnte Herkenhoff. Um mehr 
Sicherheit beim Online-Banking zu erreichen, müssten alle Beteiligten 
beitragen, so der Bankenverbandschef. Sonst müssten alle für die 
Unachtsamkeit Einzelner bezahlen.
Auf die Frage, ob die Konten 
teurer würden, sagte Herkenhoff: "Irgendwo werden sich die gestiegenen 
Kosten bei den Banken wiederfinden." Die EU plant, die Verbraucher mit 
der neuen Richtlinie PSR besser vor Betrug wie Phishing und Spoofing zu 
schützen. "Im Kern soll die Richtlinie die Haftung bei entsprechenden 
Vergehen im Internet ganz auf die Bank übertragen", sagte Herkenhoff.
Bisher
 hafte selbst, wer grob fahrlässig handele. Der Hauptgeschäftsführer des
 Bankenverbands forderte ein gemeinsames Vorgehen von Banken, 
Sicherheitsbehörden und Telekommunikationsfirmen. "In Deutschland zum 
Beispiel brauchen wir Maßnahmen gegen manipulierte Telefonnummern. 
Verbraucher können oftmals nicht erkennen, wer anruft." In anderen 
Ländern gebe es bereits entsprechende Regelungen, die im Vergleich zu 
Deutschland wesentlich effektiver seien.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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