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Stromverbraucher – Auf die Barrikaden!

Archivmeldung vom 01.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf der Jahreshauptversammlung der Stromverbraucherschutz-Bewegung NAEB e.V. in Kassel am 24. November 2012 wurden die Pläne der Bundesregierung zur Zukunft der Energieversorgung analysiert. Die Wind-, Solar- und Biostromanlagen sollen ausgebaut werden bis zu einer installierten Leistung, die viermal so hoch ist wie die mittlere Netzleistung. Die Leistung der Wind- und Solarstromanlagen schwankt bekanntlich je nach Windstärke und Sonneneinstrahlung zwischen Null und dem Maximalwert und ist nicht planbar. Die mittlere Jahresleistung von Windgeneratoren beträgt nur etwa 20 % und von Solarkollektoren etwa 10% der installierten Leistung – nachzulesen auch auf www.NAEB.info.

Die Bundesregierung glaubt offenbar, die mittlere Leistung stände immer für die Einspeisung in das Netz zur Verfügung. Dies ist ein Trugschluss. Denn bei Starkwind und/oder starker Sonneneinstrahlung ist die Leistung der Ökostromanlagen sehr viel höher als vom Netz gefordert wird. Es müssen dann Anlagen abgeschaltet werden, da sonst durch die hohen Ströme Sicherungen in den Netzen durchbrennen. Flächendeckende Stromausfälle wären die Folge. Schon heute gibt es dieses Szenario: Wie Welt online am 28.11.2012 berichtet, ging nach einer Studie der Deutschen Energie Agentur (dena) im letzten Jahr bereits dreimal so viel Windenergie verloren wie im Jahr 2010. Es waren 407 Millionen Kilowattstunden mit einer Einspeisevergütung von 36 Millionen Euro, die den Betreibern nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) auch gezahlt werden müssen, wenn die Anlagen wegen zu hohem Stromaufkommen abgeschaltet werden. Die nicht genutzte aber vergütete Strommenge entspricht der Jahreserzeugung von mehr als 200 Windgeneratoren mit 1 Megawatt installierter Leistung. Mit jeder neuen Wind- oder Solarstromanlage muss die Strommenge, die nicht benötigt wird, weiter steigen. Der Verbraucher darf es bezahlen.

Neben der geschilderten Vergütung des weiter anwachsenden unerwünschten Stroms gibt es noch eine Reihe weiterer preistreibender staatlicher Verordnungen und Pläne. So sollen die Windstromanlagen in der Nordsee und Ostsee massiv ausgebaut werden zu einer der Hauptstützen der deutschen Stromversorgung. Der offshore Ökostrom kostet einschließlich des Transportes an Land mehr als 20 Cent / Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer. Hinzu kommen die steigenden Netzgebühren für den Ausbau der Stromnetze. Der Transport des Stroms ist nicht umsonst. Es gehen pro hundert Kilometer 1 – 2 Prozent des Stromes verloren (eine Gleichstromübertragung ist etwas günstiger). In Süddeutschland kommen also nur noch 90 Prozent des Stromes von der Küste an. Addiert man dazu noch die Stromsteuer, die Konzessionsabgaben, die Abgaben für die Kraft-Wärmekopplung, die Entschädigung für die verspätete Anbindung der offshore Anlagen und die Entschädigung für nicht benötigten und nicht erzeugten Strom bei Starkwind, kostet der offshore Strom dem Endkunden heute bereits weit mehr als 40 Cent / Kilowattstunde.

Die Bundesregierung und fast alle Politiker der im Bundestag vertretenen Parteien folgen lieber den einseitigen „Beratungen“ der Lobbyisten der Ökostromindustrie als den Aussagen von Fachleuten der Stromversorgung. Mancher ist wohl auch an Investitionen in der Öko-Energie beteiligt. Nur massive Demonstrationen gegen die einseitige und unsoziale Energiepolitik, die im EEG und in der Energie-Einsparverordnung (EnEV) gipfelt, können das Blatt wenden. NAEB (www.NAEB.info) .info ruft dazu auf. Machen Sie mit!

Kommentar von Prof. Dr. Hans-Günter Appel (Beiratsvorsitzender NAEB e.V.)

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