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"nd.DieWoche": Apropos Gruppentherapie - Kommentar zur Klausur der schwarz-roten Koalition

Archivmeldung vom 29.08.2025

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Im Vorfeld der Fraktionsspitzen-Klausur von Union und SPD in Würzburg überboten sich die Medien im Psychologisieren von Politik: Es gehe um Teambuilding, sogar von "Gruppentherapie" ist zu lesen. Eine solche falsche Verwendung von psychologischen Fachbegriffen nennt man "Therapie-Sprech" - das Phänomen ist mindestens so verbreitet wie problematisch. Aber eben auch: verlockend.

Daher hier - ganz nonchalant - eine alternative psychologische Analyse des Koalitionstreffens. Besonders beliebt im "Therapie-Sprech" ist die Vokabel "Gaslighting": eine Form von psychischer Manipulation, mit der Betroffene gezielt verunsichert und in ihrem Realitäts- und Selbstbewusstsein allmählich beeinträchtigt werden, wie es auf Wikipedia heißt.

Das beschreibt, wie die Union derzeit mit der SPD umgeht: Zuerst sabotieren CDU und CSU absichtlich eine Reihe wichtiger Regierungsvorhaben - nur um anschließend Bedauern zu heucheln, weil das gegenseitige Vertrauen abhandengekommen sei. Man denke an das zwischenzeitliche Veto von CDU-Außenminister Wadephul zum Wehrdienst-Gesetz aus dem SPD-geführten Verteidigungsministerium, weil ihm dieses nicht verpflichtend genug ist. Oder an die Kampagne der Union gegen die SPD-Verfassungsgerichtskandidatin Frauke Brosius-Gersdorf.

Wenn Merz nun vorab ankündigt, es der SPD "bewusst nicht leicht" machen zu wollen, weil der Sozialstaat angeblich nicht mehr finanzierbar sei - und damit den Markenkern der SPD angreift -, bestätigt das nur: In Würzburg geht es der Union nicht um Versöhnung, sondern um Kontrolle über ihren Juniorpartner.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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