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"nd.DerTag": Konzern ohne Eigenschaften - Kommentar zur steigenden Zahl von Menschen in Wohnungsnot trotz Arbeit

Freigeschaltet am 23.08.2025 um 06:00 durch Sanjo Babić

Pünktlich zum Wochenende verkündet das Institut für Wirtschaftsforschung die frohe Botschaft: Die Wohnungsbauunternehmen "schöpfen langsam Hoffnung". Der Anteil der Firmen mit Auftrags­mangel sank auf den niedrigsten Wert seit August 2022. Der Wohnungsbau-Turbo der Bundesregie­rung zeigt also Wirkung. Man hört die Konzerne förmlich erleichtert aufseufzen - könnten sie denn tatsächlich seufzen oder Hoffnung schöpfen oder hätten sie allgemein menschliche Eigenschaften.

Jedenfalls sind das gute Nachrichten für alle, schließlich kommt der unermüdliche Einsatz von Union und SPD gegen den Wohnungsmangel der gesamten Bevölkerung zugute. Oder? Wirft man einen Blick auf Statistiken, die die Situation echter Menschen beleuchten - wie jene neu erschie­nene der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe -, so sieht leider alles gleich viel weniger rosig aus.

Demnach sind inzwischen 13 Prozent der Menschen in Wohnungsnot auch berufstätig, der Ertrag ihrer Arbeit reicht also nicht einmal, um sich eine adäquate Wohnung leisten zu können. Die Klienten der Wohnungslosenhilfe ohne deutsche Staatsbürgerschaft arbeiten sogar zu 20 Pro­zent. Menschen landen also trotz Jobs immer häufiger in der Wohnungslosigkeit und im Bürger­geldbezug.

Was tut die Bundesregierung dagegen? Sie hetzt weiter gegen Arme und Migranten und ruft unermüdlich dazu auf, mehr eigene Leistung zu erbringen. Indes konterkarieren mehr und mehr neue Analysen ihre Argumente. Denn trotz erbrachter Leistung können hier offensichtlich viele ihr Leben eben nicht finanzieren.

Wie sich der Bau-Turbo auf die Wohnungsnot auswirkt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Schon jetzt ist aber klar: Nur mehr Geld in Wohnkonzerne zu buttern, schafft keinen leistbaren Wohnraum. Konzerne schöpfen nämlich keine Hoffnung. Sie schöpfen Renditen.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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