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Frankfurter Neue Presse: Grenzen des Wachstums

Archivmeldung vom 30.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Damit hatten selbst unverbesserliche Optimisten nicht gerechnet: Statt befürchteter Horrorzahlen von vier oder gar fünf Millionen Arbeitslosen nähert sich der tatsächliche Stand im Sommer 2010 der Marke von drei Millionen. Wird also alles gut, weil die Firmen ihre Fachkräfte über die Krise hinweg halten wollen? Mitnichten.

Der Erfolg, der natürlich den privaten Konsum stützt, ist mit Kurzarbeit und anderen Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teuer erkauft, die staatlichen Konjunkturprogramme haben Bau und Investitionen angeschoben. Die derzeitigen Aufschwung-Signale zeigen lediglich ein Zwischenhoch an.

Zwar brummt auch der Exportmotor, doch die Alarmsignale häufen sich. Besonders China ordert Ware "made in Germany", dort droht jedoch eine gefährliche Immobilienblase den Boom abrupt zu beenden. Auch die US-Notenbank Fed warnt, der Erholung der amerikanischen Wirtschaft gehe bereits wieder die Luft aus. Und die Euro-Krise dürfte - angesichts weiter sinkender Häuserpreise in Spanien und Widerständen gegen die Sparprogramme in Griechenland oder Italien - noch lange nicht ausgestanden sein.

Ohne Weltmeister im Schwarzsehen werden zu wollen: Es droht das Ende des Aufschwungs, sobald die Staaten sparen müssen und der deutsche Exportboom ausläuft (der abermals zu gefährlichen Ungleichgewichten in den Handelsbilanzen, einem Auslöser der Krise, geführt hat).

Dass die Unternehmen eine solche Phase ohne Massenentlassungen durchhalten können, ist arg zweifelhaft. Schon heute zeigt sich eine alarmierende Tendenz, die sogar die Bundesagentur für Arbeit nach dem Gesetzgeber rufen lässt: Neu entstehen vor allem Minijobs, befristete und Teilzeit-Stellen im Dienstleistungssektor, die Zahl gut bezahlter Vollzeit-Arbeitsplätze in der Industrie hingegen ist seit Ausbruch der Krise deutlich geschrumpft. Dass schon bald, wie es Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle in Aussicht stellt, Vollbeschäftigung in Deutschland herrschen wird (auch im Osten, wo die Quote bisher stabil im zweistelligen Bereich verharrt), glauben wohl nicht einmal unverbesserliche Optimisten.

Quelle: Frankfurter Neue Presse

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