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neues deutschland: Überdüngte Geduld

Archivmeldung vom 07.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

In der Landwirtschaft wird gedüngt - dieses Konzept stellt kaum jemand in Frage, der gute Erträge haben will. Womit und wie viel jedoch gedüngt wird, wuchs sich in den letzten Jahren zum immer größeren Streitpunkt zwischen Umweltschützern, Agrarlobbyisten und der Politik aus. Hierzulande wird nämlich nicht nur aus Sicht der EU-Kommission viel zu viel Gülle vor Ort auf die Felder gekippt oder irgendwohin gekarrt - mit teils dramatischen Folgen für die Wasserqualität: Algen und stickstoffliebende Pflanzen verdrängen andere Gewächse, Fische und Muscheln. Hektoliterweise Gülle aus Abfällen der Massentierhaltung, Kunstdünger, Gärreste aus Biogasanlagen - Flüsse, Seen und die Ostsee leiden immer stärker unter der industriellen Landwirtschaft.

Jetzt reicht es der EU: Nachdem sie mehrfach eine Gesetzesverschärfung angemahnt hatte, klagt sie nun gegen Deutschland, weil die Berliner Politik es bisher nicht fertig brachte, der Agrarlobby einen Riegel vorzuschieben.

Wobei selbst schärfere Düngeregelungen am Grundproblem nichts ändern würden: Massentierhaltung und Großlandwirtschaft können nicht wirklich umweltfreundlich betrieben werden. Irgendwo müssen die Fäkalien aus den Schweine- und Rindermastanlagen hin, irgendwie muss noch das kleinste Feld einen möglichst großen Ertrag abwerfen. Weg von der Massenproduktion und hin zum regionalen Bioanbau müsste die Devise lauten. Diesen Passus sucht man in der neuen Düngemittelverordnung aber vergebens.

Quelle: neues deutschland (ots)

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