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Neue Westfälische, Bielefeld: Schneiderhan vor dem Untersuchungsausschuss

Archivmeldung vom 19.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der neue Superstar der deutschen Politik, erst Wirtschafts-, dann Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), hochgejubelt, von den Medien gefeiert und in seiner bayerischen Heimat schon als nächster Parteichef und Ministerpräsident gepriesen, ist gründlich entzaubert.

Der stets schneidige und frisch gegelte ehemalige Gebirgsjäger, dem die Rolle des Oberbefehlshabers der Bundeswehr auf den feschen Leib geschrieben zu sein schien, wurde durch den bis vor wenige Monaten höchsten Offizier der Armee unsanft auf den Boden der Tatsachen gestoßen. Wolfgang Schneiderhan, von Guttenberg gefeuerter Generainspekteur, machte vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestags zu dem verhängnisvollen Luftangriff bei Kundus in aller Glaubwürdigkeit deutlich, dass er jederzeit die zuständigen Minister - erst den über seine eigene Unfähigkeit gestürzten Franz-Josef Jung (CDU), dann zu Guttenberg - umfassend über alle relevanten Einzelheiten im Zusammenhang mit der Bombenattacke informiert hatte, bei der auf Befehl eines Bundeswehrobersts Dutzende von afghanischen Zivilisten, darunter etliche Kinder, ums Leben gekommen waren. Als pflichtbewusster Offizier sprach Schneiderhan es nicht offen aus, aber jeder im Ausschuss spürte es: Er hält seine Entlassung für ungerechtfertigt und die Gründe, die Guttenberg dafür nannte, für an den Haaren herbeigezogen. Guttenberg hatte dem höchsten Offizier und dem ebenfalls von ihm entlassenen Staatssekretär Peter Wichert vorgeworfen, sie hätten ihm bewusst Informationen vorenthalten. Guttenberg wird über sein Fehlverhalten nicht stürzen, dafür ist die CDU/FDP/CSU-Koalition zu fragil und sind die NRW-Wahlen zu nahe. Aber sein Ansehen in der Armee, in der Schneiderhan hoch geschätzt war und bleibt, ist ruiniert.

Quelle: Neue Westfälische

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