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Mittelbayerische Zeitung: Zum Wirtschaftsembargo gegen Kuba

Archivmeldung vom 27.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das war keine Überraschung, für niemanden: Schon zum 20. Mal in Folge forderte die Welt am Dienstagabend in der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Aufhebung des Wirtschaftsembargos gegen Kuba. Und zum 20. Mal waren die USA, die die Blockade 1962 verhängten, dagegen - gefolgt nur von Israel. Die Folge: Wenngleich sich 186 Länder der Erde in dieser Frage an die Seite von Castros sozialistischer Insel stellten, bleibt Kuba vom weltweiten Handel ausgeschlossen, was dem ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Land bislang wirtschaftliche Schäden in Höhe von mehr als 100 Milliarden US-Dollar kostete.

Was mindestens ebenso schwer wiegt: Leidtragende sind die Menschen in Kuba. Nur ein Beispiel: Aufgrund des Wirtschaftsembargos kann dringend benötigtes Milchpulver nicht aus den nahen Ländern Mittelamerikas oder gar den USA selbst eingeführt werden, sondern muss in Neuseeland gekauft werden, was mit erheblichen zusätzlichen Transportkosten verbunden ist, die das Produkt natürlich verteuern und für die breite Masse der Kubaner unerschwinglich werden lassen. Außerdem stellt sich die wohl nicht unberechtigte Frage, mit welchem Recht die Vereinigten Staaten Kuba isolieren. Die Verstaatlichung US-amerikanischen Eigentums auf Kuba durch Fidel Castro - der eigentliche Anlass für das Handelsembargo - liegt inzwischen 50 Jahre zurück. Die vermeintlichen Menschenrechtsverletzungen, die die USA der sozialistischen Regierung in Havanna immer wieder vorwerfen, werden nicht dadurch besser, dass die Vereinigten Staaten selbst das Völkerrecht mit Füßen treten. Von einem Friedensnobelpreisträger hätte man eigentlich eine andere Politik erwarten dürfen - wäre Barack Obama die Auszeichnung nicht für Hoffnungen, sondern für Realitäten zugesprochen worden.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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