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Badische Neueste Nachrichten: Unruhige Zeiten

Archivmeldung vom 20.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es war die Erhöhung der Fahrpreise für den öffentlichen Nahverkehr, der in Brasilien das Fass zum Überlaufen brachte. Während riesige Geldbeträge in die Vorbereitung der Fußball-Weltmeisterschaft und der Olympischen Spiele gepumpt werden, fehlt es in den Metropolen an Geld für Schulen und Krankenhäuser. Die Infrastruktur liegt danieder, aber für neue Stadien ist nichts teuer genug. Es sind die Sprösslinge dieser Mittelschicht-Eltern, die in der Hauptsache den Protest in die Straßen von São Paulo, Bahia und Rio de Janeiro tragen.

Ausgerechnet während des Confed-Cups, der als Generalprobe für die Fußball-WM gilt, rührt sich der Massenprotest gegen die von oben verordnete Politik. Es ist die Mittelschicht, die angesichts immer noch schmaler Gehälter und einer auf sechs Prozent gestiegenen Inflation Alarm schlägt. Lange Zeit galt Brasilien als Wachstumsmotor auf dem südamerikanischen Kontinent. Rohstofffunde vor der Küste sorgten für strahlende Augen bei den Wirtschaftsbossen. Doch inzwischen ziehen dunkle Gewitterwolken über der Wirtschaft auf. Zu Beginn des Winters auf der Südhalbkugel beginnt eine Art Tropischer Frühling im Riesenland zwischen Amazonas und Copacabana. Für Präsidentin Rousseff kommen die Demonstrationen zur Unzeit. Im kommenden Jahr will sie sich zur Wiederwahl stellen. Der Einsatz der Nationalgarde soll zumindest rund um die Austragungsstätten des Confederation-Cups für Ruhe sorgen, dazu kommen erste Zugeständnisse an die Demonstranten. Längst geht es aber nicht mehr nur um die Fahrpreiserhöhungen und rasant steigende Lebensmittelpreise, es geht den Demonstranten um den künftigen politischen Weg Brasiliens. Anstatt Milliarden in Prestigeprojekte zu stecken, fordern sie mehr Geld für die Befriedigung der Grundbedürfnisse.

Quelle: Badische Neueste Nachrichten (ots)

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