Westfalenpost: Mehr als genug? Familienförderung schöngerechnet
Archivmeldung vom 04.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Differenz ist erheblich. Um dem spärlichen Kindersegen im Land aufzuhelfen, hat der Staat im Jahr 184 Milliarden Euro übrig, mehr als die Hälfte eines Bundesetats, glaubt man der Regierung. Glaubt man dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, sind es 38,6 Milliarden. Wer hat recht? Es ist eine Frage der Definition.
Auf die 184 Milliarden kann man kommen, wenn man alles
zusammenzählt, was auch nur im entferntesten Familien betrifft. Also
eigentlich das meiste: Das Ehegattensplitting etwa, das mit
Familienförderung weniger zu tun hat als mit dem Prinzip einer
angemessenen Besteuerung. Oder die Witwenrente - ist es sinnvoll, so
zu rechnen?
Man merkt jedenfalls die Absicht und ist verstimmt: Seht her, was
wir uns euch kosten lassen, lautet die Botschaft der Politik.
Eigentlich viel zu viel für die paar Kinder. Wenn wir also davon
etwas "umschichten", habt ihr immer noch mehr als genug. Dem
widerspricht jetzt der Wohlfahrtsverband. Endlich mal jemand, könnte
man sagen.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost