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Börsen-Zeitung: Butter bei die Fische, Kommentar zu Siemens

Archivmeldung vom 11.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Die Börse feiert Siemens. Mit dem Anstieg des Aktienkurses auf den höchsten Stand seit 15 Jahren honorieren die Anleger die beeindruckende Performance des Managements. Der Vorstand hat es beispielsweise geschafft, die Projektbelastungen zu eliminieren. Dies ist eine historische Leistung. In der Folge erreicht der operative Gewinn Rekordniveau. Noch besser: Im angelaufenen Geschäftsjahr soll es weiter aufwärtsgehen.

Der Kursanstieg ist aber auch eine Reaktion auf die Ankündigung des Managements, die Medizintechnik an die Börse zu führen. Das Projekt erstaunt. Schließlich hatte der Vorstand immer wieder betont, die Verselbständigung der Einheit ziehe keineswegs zwingend eine Börsennotierung nach sich. Nun wird der Schritt als logische Weiterentwicklung im Rahmen des Unternehmensprogramms Vision 2020 eingeordnet.

Dies überzeugt nicht. Warum kommt die Notierung jetzt? Das Umfeld für die Medizintechnik hat sich zuletzt nicht verändert, wie Vorstandschef Joe Kaeser im Gespräch mit Analysten einräumte. Letztlich scheint die Entscheidung deswegen gefallen zu sein, weil die Medizintechnik nun wirklich eigenständig aufgestellt ist - und damit die technische Voraussetzung für eine Börsennotierung geschaffen wurde.

Eine Equity Story des potenziellen Dax-Wertes wird allerdings erst daraus, wenn klar wird, wofür die Währung Aktie eingesetzt werden soll und in welche Richtung die Medizintechnik steuert. Die radikal umgebaute Sparte hat sich seit Jahren nicht mehr auf einem Kapitalmarkttag erklärt. In ihrer neuen Aufstellung ist sie eine Blackbox. Daher besteht eine Bringschuld des Managements, die nötige Transparenz für den Kapitalmarkt herzustellen. Der genaue Weg an die Börse mag noch nicht verkündungsreif sein. Das Geschäftsmodell ist es wohl.

Der Grundgedanke für die Notierung überzeugt. Erhöhte organisatorische Flexibilität ist ein hohes Gut in Zeiten von Trump, Brexit, Disruption & Co. Mit dem Pfund Medizintechnik-Aktie lässt sich wuchern, der Konzern erhöht seinen Handlungsspielraum. Auch für die Anleger könnte das Vorhaben attraktiv sein, immerhin winkt ein attraktives Asset.

Die Gesundheitssparte steht vor keinem technologischen Bruch, sie muss sich "nur" für einen Wandel des Geschäftsmodells rüsten. Außerdem sind die Aktivitäten berechenbar und sehr profitabel. Der Cash-flow ist extrem hoch, das sollte attraktive Dividenden ermöglichen. Siemens hat der Öffentlichkeit den Mund wässrig gemacht. Nun gilt: Butter bei die Fische!

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Michael Flämig

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