Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Meinungen/Kommentare Kommentar von "nd.DerTag" über die heikle Mission der brasilianischen Diplomatie

Kommentar von "nd.DerTag" über die heikle Mission der brasilianischen Diplomatie

Archivmeldung vom 19.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith

Mit Lula an der Spit­ze der Regie­rung möch­te Bra­si­li­en auch inter­na­tio­nal wie­der respek­tiert wer­den. Trotz der enor­men innen­po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Pro­ble­me, die vier Jah­re Bol­so­na­ro hin­ter­las­sen haben, legt Latein­ame­ri­kas größ­tes Land auf dem Gebiet der Diplo­ma­tie los wie Feu­er­wehr. Man hat sich nicht weni­ger vor­ge­nom­men, als das gefähr­li­che Feu­er in der fer­nen Ukrai­ne löschen zu hel­fen. Das ist kein Wider­spruch: Die glo­ba­len Schock­wel­len des Krie­ges für die Welt­wirt­schaft, das Sank­ti­ons­re­gime des Wes­tens gegen Russ­land und der Kon­fron­ta­ti­ons­kurs der um die Wet­te rüs­ten­den Kon­kur­ren­ten USA und Chi­na behin­dern auch eine Bes­se­rung der Lage in Bra­si­li­en. Beim Import von Dün­ge­mit­teln aus Russ­land und Bela­rus ste­hen eige­ne Inter­es­sen auf dem Spiel. Chi­na ist nicht nur wich­tigs­ter Han­dels­part­ner, son­dern auch in der Lage, das wei­te­re Vor­ge­hen des Kreml in dem Kon­flikt zu beein­flus­sen. Auf Lulas Besuch dort folg­te nun der des rus­si­schen Außen­mi­nis­ters Law­row in Bra­sí­lia. Ein Wun­der hat sich dabei nicht getan. Doch wenn es dar­um geht, das Blut­ver­gie­ßen in der Ukrai­ne zu ver­kür­zen, wäre jeder Mil­li­me­ter Bewe­gung ein Gewinn. Das geschieht kaum auf offe­ner Büh­ne, son­dern eher im Hintergrund.

Gut sicht­bar ist hin­ge­gen, dass Bra­si­li­ens aus den Fes­seln gelös­te Diplo­ma­tie wie­der ihrem Prin­zip folgt, den Mul­ti­la­te­ra­lis­mus zu beför­dern. Daher redet man mit allen für die Kon­flikt­lö­sung nöti­gen Sei­ten, auch wenn - wie bei Lula und Law­row - die Wer­te­ska­la weit aus­ein­an­der­klafft. Grö­ßer ist die Schnitt­men­ge bei der Bewer­tung des Kon­flikts als Stell­ver­tre­ter­krieg. Beleh­run­gen durch die USA machen da wenig Ein­druck. Mit deren eige­ner Ach­tung vor frem­der Sou­ve­rä­ni­tät hat man schließ­lich Erfah­run­gen.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte ritze in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige