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Westfalen-Blatt: zum Stellenabbau bei Opel

Archivmeldung vom 26.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jetzt ist die Katze aus dem Sack - sollte man jedenfalls meinen. Schließlich hat General-Motors-Europachef Nick Reilly gestern klare Ansagen gemacht, was den geplanten Stellenabbau bei den Opel-Werken in Deutschland angeht. Knapp 5000 der 9000 in Europa einzusparenden Arbeitsplätze müssen die vier Produktionsstätten Bochum, Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern beisteuern. Das sieht der Sanierungsplan vor.

Damit aber ist längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die im gleichen Atemzug verkündete Botschaft Reillys, GM erwarte einen Beitrag der Mitarbeiter und setze auf die Hilfe der Regierung, ist auch als Drohung zu verstehen. Entweder alle Beteiligten fahren mit auf diesem von GM vorgegebenen Weg, oder. . .  ? Ja, was dann? Bis Mitte Dezember hat Reilly allen Beteiligten Zeit gegeben, eine Entscheidung zu treffen. Bis dahin will GM »keine einseitigen Fakten schaffen«. Das ist schlichtweg Erpressung und dazu eine Frechheit. Monatelang hat sich GM um jedwede Entscheidung gedrückt und hinterhältig auf Zeit gespielt. Erst wurde der Überbrückungskredit aus Deutschland genommen, um vorübergehend die Liquidität zu sichern. Dann wurden in Detroit scheinbar sämtliche Ampeln auf Grün gestellt, um den Einstieg von Magna bei Opel zu ermöglichen. Doch die GM-Verantwortlichen hatten die Ausfallstraße nach Österreich schon nach wenigen Kilometern gesperrt. Die neue alte Richtung hieß und heißt Amerika. Der Grund ist einfach: Opel baut derzeit konkurrenzfähige Autos. Das drückt sich in Verkaufszahlen ebenso aus wie in einer Reihe von Preisen, mit denen die jüngsten Modelle Insignia und Astra überhäuft werden. Eine ähnliche Entwicklung gibt es in den USA nicht. GM hat im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen zwar Tausende von Mitarbeitern freigesetzt. Technische Hoffnungsträger auf vier Rädern aber fehlen. Das immer wieder angeführte Elektroauto Volt ist keinesfalls der Heilsbringer, als den ihn GM immer wieder preist. Elektroautos sind bis auf weiteres ein Zuschussgeschäft, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ohne Opel hat GM keine Chance, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. GM braucht dringend das Opel-Know-how. In den USA wird der Insignia bereits als Buick-Modell unter anderem Namen verkauft, in China hat die GM-Tochter den Astra als Exelle im Angebot. Und der im kommenden Frühjahr zu erwartende neue Meriva hat ebenfalls das Zeug, außerhalb Europas für Furore zu sorgen. Das alles wissen die GM-Manager. Doch sie wissen eben auch, dass die Regierungen in Europa darum kämpfen, Arbeitsplätze zu sichern. Aber selbst wenn die benötigten Sanierungskosten von 3,3 Milliarden Euro für Opel fließen sollten - an eine Rettung aller Opel-Werke zu glauben, wäre fatal. Dazu hat GM in der Vergangenheit zu oft falsch gespielt.

Quelle: Westfalen-Blatt

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