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Lausitzer Rundschau: Die Strategie liegt auf Eis

Archivmeldung vom 30.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was nutzt das beste Strategiepapier, wenn es der launigen Natur beliebt, dem strengen Winter des Vorjahres einfach einen weiteren nachzuschieben? Die Antwort liegt auf der Straße: Nichts. Jedenfalls nicht in diesen Dezembertagen. Den Kommunen empfohlen wurde das Strategiepapier zur "Optimierung der Salzversorgung bei extremer Witterung" von der Verkehrsministerkonferenz im Oktober.

Genannt werden dort "Mindestlagerkapazitäten": zehn Tonnen pro Kilometer für vierstreifige Autobahnen, 3,5 Tonnen pro Kilometer für zweistreifige Landstraßen. Die Kommunen mussten sich nun nur noch den Taschenrechner greifen und ausrechnen, wie viel Salz sie für den Anfang brauchten. Eine Umfrage bei mehreren Städten sowie der Autobahnmeisterei Gallinchen ergab: Die meisten Kommunen in der Lausitz haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Straßen sind aber trotzdem nicht frei, und das liegt erstens daran, dass der Winter (wieder einmal) kein Durchschnittswinter ist und zweitens, dass die Städte und Gemeinden keinen Nachschub bekommen. So wird das schöne Strategiepapier hinfällig. Die Verantwortlichen können nur die Arme heben und bestenfalls mit dem Schicksal hadern. Völlig sinnlos ist das Salzversorgungs-Papier dennoch nicht. Es empfiehlt zum Beispiel, in die Verträge mit den Salzlieferanten einen Passus einzubauen, der Schadensersatz bei Nichteinhaltung der Lieferkonditionen garantiert. Wohl dem, der diese nicht ganz unwesentliche Randbemerkung beherzigt hat. Vorwürfe machen lassen müssen sich Städte, die nicht einmal die empfohlenen Mindestmengen eingelagert haben. Dazu gehören in Deutschland vor allem Städte entlang des Rheins, wo der Winter im Allgemeinen durch Abwesenheit von Schnee glänzt. Aber auch in Brandenburg und Sachsen gibt es solche Fälle. Die jeweiligen Verwaltungen werden sich vorhalten lassen müssen, die Lehren aus dem letzten Winter nicht gezogen zu haben. Untersucht werden muss auch, ob tatsächlich alle Lagermöglichkeiten ausgereizt worden sind. Denn bei aller Schicksalhaftigkeit des Schneefalls - der vereiste Zustand der Straßen ist keineswegs gottgegeben. So wenig übrigens wie die Schlaglöcher, die dem Frost so sicher wie das Amen in der Kirche folgen werden. Einige sind jetzt schon sichtbar. Und nicht immer liegt es am Eis. Manchmal ist es das Material.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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