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Lausitzer Rundschau: Zum Rauswurf von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender

Archivmeldung vom 28.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist ein Skandal und sollte als solcher auch begriffen werden. Denn der Fall des vom ZDF-Verwaltungsrat in seinem Amt nicht verlängerten Chefredakteurs Nikolaus Brender ist viel mehr als eine Personalie. Es ist ein offener Angriff auf die Unabhängigkeit des Journalismus, die freie Meinungsbildung und damit unsere Entscheidungsfähigkeit. Denn bei der Entlassung Brenders geht es nicht, wie vorgegeben, um sinkende Quoten oder Amtsmüdigkeit, sondern um politische Machtausübung.

Hier läuft der Versuch, sich einen Sender parteipolitisch gefügig zu machen. Mit einem wie Nikolaus Brender, der für Distanz und Unabhängigkeit des Journalismus steht, mal dem einen und mal dem anderen auf den Füßen herumspringt und den Parteienproporz ablehnt, ist das nicht zu machen. Und deshalb muss er weg - hat der Verwaltungsrat, in dem die CDU, allen voran Roland Koch, das Sagen hat, beschlossen. Und das, obwohl schon seit Monaten darüber diskutiert wird, welche fatale Wirkung eine solche Entscheidung auf das demokratische Grundgefüge unseres Landes hat. Das ist schon nicht mehr nur Ignoranz. Hier scheinen Leute am Werke zu sein, die es nicht mögen, wenn ihnen die Öffentlichkeit bei ihrem Tun auf die Finger schaut, Kungeleien und Machtspielchen als solche entlarvt und so lange bohrt, bis sich herausstellt, dass ein ehemaliger Verteidigungsminister eben doch viel mehr wusste, als er zuzugeben bereit war. Dass all dies stattfindet, ist alltägliche Demokratie. Wer die Pressefreiheit einschränkt, handelt undemokratisch. Und da einige der Herren Koch, Stoiber & Co. das offenbar noch nicht begriffen haben, müssen sie es sich wahrscheinlich demnächst von den Hütern des Grundgesetzes, den Verfassungsrichtern, schriftlich geben lassen.

Quelle: Lausitzer Rundschau

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