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Neue Westfälische: Bildungsstreik 2009 Verteilungskampf

Archivmeldung vom 18.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Engagiert und mit originellen, bisweilen krass witzigen Parolen sind gestern weit über 150.000 Schüler, Auszubildende und Studierende durch Deutschlands Städte gezogen. Sie fordern ein gerechtes Bildungssystem, das besser finanziert werden müsse.

Sie plädieren für die Abschaffung von Kopfnoten oder Studiengebühren, für Ausbildungsplätze und mehr Lehrer und kleinere Seminare. Das Spektrum der Forderungen zeigt: Diese Generation weiß sehr gut, worum es geht und woran es mangelt. Die Zahl der Demonstranten und die Breite der Bewegung beeindruckt die Politik nicht wirklich. Keine Zeile verlautbarte gestern etwa NRW-Schulministerin Barbara Sommer, die gewöhnlich kleinste Anlässe für Pressemitteilungen nutzt. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, derzeit von ganz anderen Sorgen umgetrieben, verlautbarte zumindest sein "Verständnis für die Schüler- und Studentenproteste". Das wäre es fast gewesen an veröffentlichter Wahrnehmung und Reaktion - wäre da nicht Bundesbildungsministerin Annette Schavan gewesen: "Gestrig" seien zum Teil die Ziele der Studenten. Sie räumte allerdings "Schwachstellen" bei der Umsetzung der Studienreform ein. Damit war sie den Schwarzen Peter und die Verantwortung los an die Universitäten. Die Methode hat System in der Bildungspolitik. Beschlüsse sind häufig schnell gefasst, aber allenfalls kurz durchdacht. Die Folgen aber sind gravierend, und andere haben sie auszubaden - Lehrer, Professoren, Schüler und Studierende. Die Ressource Bildung taugt in Deutschland für Sonntagsreden. Im Alltag wird viel zu viel verantwortungslos gewurschtelt und damit nicht nur die Zukunft der Jugend verspielt. Der Blick in andere Länder zeigt: Deutschland muss sich gefasst machen auf Jugendproteste. Der Verteilungskampf wird schärfer, und die Jugend ahnt, dass sie für ihre Interessen keine Lobby hat.

Quelle: Neue Westfälische

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