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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Arsen fressende Bakterien"

Archivmeldung vom 04.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wissenschaftler, die sich mit der Suche nach außerirdischem Leben beschäftigen, können nur selten Sensationen vermelden. Nach dem jetzigen Stand der Forschung sind wir weiter allein im Universum.

Was die Nasa jetzt zu verkünden hatte, ist in der Tat eine Sensation - aus astrobiologischer Sicht. Das Bakterium GFAJ-1 hat geschafft, was noch keinem Lebewesen auf der Erde gelungen ist: Arsen statt Phosphor aufzunehmen und in den Stoffwechsel einzubauen. Das erlaubt den Aliensuchern der Nasa den Schluss, die Suche nach Leben im All müsse nun erweitert werden. Für Biologen anderer Disziplinen ist diese Deutung alles andere als naheliegend - natürlich, denn sie suchen ja auch nicht nach Beweisen für außerdirdisches Leben. Für sie ist der Arsen-Phosphor-Austausch schlicht eine weitere bemerkenswerte Ausformung der Evolution, der Anpassung des Lebens an noch so widrige Umstände. Allen gemeinsam, Wissenschaftlern und Laien, sollte die Erkenntnis sein, dass es sich lohnt, Dogmen in Frage zu stellen. Und sei es nur, um zu entdecken, dass wir sehr wenig darüber wissen, wie Leben funktioniert.

Quelle: Westfalen-Blatt

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