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Börsen-Zeitung: Führungskontinuität

Archivmeldung vom 30.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nun ist es amtlich, was seit längerem spekuliert wurde: BMW verlängerte den Vertrag von Vorstandschef Norbert Reithofer um weitere fünf Jahre. Die Entscheidung ist Teil einer Reihe von Weichenstellungen bei den deutschen Autokonzernen. Im Februar verlängerte Daimler den Vertrag von Konzernchef Dieter Zetsche um drei Jahre. Nun könnte Volkswagen folgen. Es gilt bereits als ausgemacht, dass Europas größte Autoschmiede Konzernlenker Martin Winterkorn, der VW seit Anfang 2007 führt, ebenfalls für weitere Jahre bestellt.

Die Entscheidungen, die die drei Dax-Unternehmen unabhängig voneinander getroffen haben bzw. treffen werden, sind kein Zufall. Längere Amtszeiten von Spitzenmanagern waren bei den Autobauern bisher selten, in jüngster Vergangenheit kamen sie nur bei Daimler (Jürgen Schrempp) und VW (Ferdinand Piëch) vor.

Doch die Finanz- und Wirtschaftskrise zwang die Unternehmen zur einer Stabilitätskultur, nicht nur im Sinne eines ausgeklügelten Kostenmanagements, sondern auch im Sinne einer nachhaltigen Führung. Nach der weitgehend überwundenen Krise setzt das Trio daher auf Kontinuität. Diese sehen sie gewährleistet, wenn die jeweiligen Führungsspitzen die Firmen über weitere Jahre hinaus steuern. Denn Reithofer, Zetsche und Winterkorn haben eines gemeinsam: Sie sind Ingenieure, und als solchen wird ihnen aufgrund ihrer Ausbildung wohl am meisten zugetraut, neue Impulse zu setzen.

Letzteres haben sowohl BMW als auch Mercedes-Benz Cars und VW bitter nötig. Zwar haben die drei Manager ihre Konzerne erfolgreich durch die tiefe Krise gelenkt. Zugleich stehen die Zeichen für die Flagschiffe der deutschen Autoindustrie dank der sich unerwartet rasch erholenden Absatzmärkte wieder auf Aufschwung.

Auf der anderen Seite stehen sie jedoch vor großen Herausforderungen. Der neue Boom wird überwiegend von den aufstrebenden Schwellenländern getragen, doch mit abflachender Dynamik. In den gesättigten Märkten Europa und USA geht der Trend in Richtung kleinerer, spritsparender Fahrzeuge. Dies zwingt BMW & Co. zu einem nachhaltigen Umdenken in der Modellpolitik. Schließlich geht es um die Positionierung im Markt mit einem wachsenden Wettbewerb bei zunehmendem Margendruck - keine leichte Aufgabe für Reithofer, Zetsche und Winterkorn. 

Quelle: Börsen-Zeitung

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