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Schwäbische Zeitung: Der überforderte Parteichef Rösler

Archivmeldung vom 15.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Problem hieß nicht Christian Lindner. Das Problem heißt Philipp Rösler. Die FDP verliert mit dem Rücktritt von Lindner ihren einzigen Strategen, sie verliert ein politisches Talent, das langfristig die Abteilung Attacke mit inhaltlichen Konzeptionen hätte zusammenbringen können. Rund um Parteichef Rösler wird es nicht nur einsam, es wird jetzt auch noch eindimensionaler, oberflächlicher und anspruchsloser.

Seit Monaten wurde in Berlin über eine gewisse Amtsmüdigkeit von Lindner gemunkelt. Gestaltungsmöglichkeiten hatte er wenige. Nach außen sprang Lindner immer wieder für verunglückte Aussagen seines Parteivorsitzenden in die Bresche, nach innen hatte er wenig Macht. In der Bundesgeschäftsstelle hat die kaum bekannte Gabriele Renatus das Sagen. Rösler und das Präsidium haben es unterlassen, dem ehrgeizigen Generalsekretär einen schlagkräftigen Apparat im Thomas-Dehler-Haus zur Verfügung zu stellen. Der intellektuell stärkste Liberale hatte eben real nicht den Einfluss, den er in der Öffentlichkeit zu haben schien. Dass sich der nicht minder eitle und im politischen Ränkespiel geübte Fraktionschef Rainer Brüderle ungebremst an Lindner abarbeitete, um damit Rösler zu treffen, spricht auch nicht gerade für die Führungskraft des in der Partei überschätzten Vorsitzenden.

Für die FDP brechen jetzt noch härtere Wochen und Monate an als ohnehin prognostiziert. Die Partei taumelt in die Bedeutungslosigkeit. Es ist gut möglich, dass der Problemfall Rösler am morgigen Freitag wie ein Magnet ein weiteres Problem an sich zieht: Die Mitgliederbefragung zur Euro-Rettung. Undemokratisch und strategisch dumm hat Rösler den Entscheid schon für gescheitert erklärt. Was wird er tun, wenn das Quorum zwar nicht erreicht wird, aber sich die Mehrheit gegen die Richtung des Parteivorstands manifestiert? Der Niedersachse ist im Amt überfordert. Man fragt sich: Scheitert Rösler an der Partei oder an seinem übersteigerten Selbstwertgefühl?

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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