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Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum voraussichtlichen Start des europäische Weltraumlabors Columbus zur Raumstation ISS

Archivmeldung vom 06.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Deutschland hebt ab. Nicht aus Größenwahn, sondern aus wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen. Morgen Abend um 20.45 Uhr deutscher Zeit soll die Raumfähre Atlantis mit dem Weltraumlabor Columbus im Gepäck vom kalifornischen Weltraumbahnhof in Cape Canaveral aus starten und sich auf den Weg zur internationalen Raumstation ISS machen.

Columbus, in Bremen gebaut und von Deutschland mit 440 Millionen Euro maßgeblich bezahlt, steht für den neu erwachten Ehrgeiz, die Entdeckung des Weltraums nicht nur Amerikanern, Russen, Chinesen, Indern, Franzosen und Italienern zu überlassen. Deutsche Wissenschaftler im Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen werden die Experimente zur Schwerelosigkeit leiten. Andere Nationen haben allesamt ihre Spuren im Universum entweder bereits hinterlassen oder bereiten Projekte vor. Deutschland will stärker mitmischen, und deshalb gibt die Bundesregierung für Raumfahrt fast eine Milliarde Euro im Jahr aus. Dahinter steht die Einsicht: Herausragende wissenschaftliche und technische Leistungen fördern das Prestige eines Landes und seine wirtschaftliche und politische Stellung. Eigene Projekte machen zudem unabhängig und verschaffen deutschen Unternehmen Aufträge. Ein Beispiel sind die Satelliten, die die Erde beobachten. Wer keine eigenen Satelliten ins All geschossen hat, muss Bilder und Daten von anderen kaufen. Deutschland schickte im Juni 2007 den 130 Millionen Euro teuren Satelliten »TerraSAR-X« ins All, 2009 soll ein weiterer Erdbeobachter namens »TanDem-X« hinzu kommen. Das Weltraumlabor Columbus ist die Initialzündung für noch ambitioniertere Weltraumabenteuer made in Germany. In fünf Jahren will das Land die Mission Leo starten und einen Satelliten zum Mond schicken, der diesen Himmelskörper komplett und in bislang unerreichter Qualität fotografieren soll. Außer Erkenntnissen über Aufbau, Alter und Oberfläche des Mondes versprechen sich die Wissenschaftler Antworten auf die Frage, ob Menschen über längere Zeit auf ihm bleiben können. Nach dem Motto »Erst ein Satellit, danach ein Astronaut« ist seitens der europäischen Weltraumorganisation Esa 2024 ein bemannter Flug zum Mond mit einem Deutschen an Bord geplant. Für den Mars ist ähnliches ab 2030 vorgesehen. Deutschland strebt zum Himmel, aber was haben wir davon, die wir mit unserem Geld die Programme finanzieren? Was für den Weltraum entwickelt wird, bereichert später das Leben am Boden. Akkubohrer, TV-Satelliten, Solarzellen, Spezialschaummatratzen und Navigationsgeräte stehen beispielhaft dafür. Zu den alltagstauglichen Erfindungen kommt das Prestige. Astronaut Hans Schlegel, der mit der Atlantis heute zur ISS starten wird, betonte gerade erst, dass er von außerirdischem Leben felsenfest überzeugt sei. Würde die Menschheit dank der Technik aus Deutschland darauf stoßen, dann hätten wir allen Grund, stolz auf dieses Land zu sein.

Quelle: Westfalen-Blatt

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