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Schwäbische Zeitung: Gegen die Verdrossenheit

Archivmeldung vom 24.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Weihnachtszeit. Zeit zur Besinnung. Zeit, das abgelaufene Jahr mit ein wenig Abstand zu betrachten. Es soll eine Zeit des Friedens sein, keine für kämpferische Worte, sondern eine, die von Glauben und Vertrauen geprägt ist. Im politischen Alltag ist das grundlegende Vertrauen in der vergangenen Zeit aber auf vielen Ebenen abhanden gekommen. Das Zutrauen in unsere Institutionen hat Schaden genommen. Das gewählte Parlament wird in der Schuldenkrise von anonymen Märkten gejagt, herausgefordert und immer wieder vorgeführt. Wir trauen unserer Währung nicht mehr so recht und bauen für den Kollaps des Euro vor.

Der Bundespräsident, ist seit Tagen in der Diskussion. Die Grenze zwischen zwar legalem und doch nicht legitimem Verhalten verschwimmt immer mehr. Es schaudert bei dem Gedanken, der Verfassungsschutz könnte die Ermittlungen der Polizei gegen eine Nazi-Mörderbande sabotiert haben. Industriebosse lassen sich trotz beruflichen Scheiterns ihr Unvermögen mit hohen Abfindungen vergolden. Und wie kürzlich in der Schwäbischen Zeitung berichtet: Sozial Schwache sterben in der reichen Bundesrepublik Deutschland früher als Gutverdiener.

All dies kann ein Gefühl von Ohnmacht, von "Die da oben, wir hier unten" provozieren, und so etwas ist staatszersetzend. Doch sollte die Frage gestellt sein: Warum engagieren sich nicht mehr Menschen in den Parteien, gleich welcher politischen Ausrichtung? Wer über die personellen und inhaltlichen Defizite der Politik den Kopf schüttelt, wer die Gesellschaft vor die Hunde gehen sieht, hat es selber in der Hand, für mehr Anstand und Verlässlichkeit, für mehr Zusammenhalt und Charakter zu sorgen, indem er sich in Parteien, in Vereinen, im Ehrenamt einbringt. Das ist zwar mühsam, lohnt aber.

Die Weihnachtsbotschaft ist eine Botschaft gegen die Verdrossenheit. Nach einer Zeit der weihnachtlichen Besinnung aktiv werden: Das klingt pathetisch, ist es aber nicht. Nicht "die da oben" - wir selbst gestalten unsere Gesellschaft.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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