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WAZ: Es ist Zeit für Fakten

Archivmeldung vom 11.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was Clemens Tönnies betrifft, wissen wir immerhin, dass es bei ihm wirklich um die Wurst geht. Immer mehr Leute glauben allerdings, dass dies nicht nur für den Fleisch-Unternehmer aus Rheda-Wiedenbrück, sondern - sinnbildlich - auch für den FC Schalke 04 gilt, dessen mächtiger Aufsichtsrats-Chef Tönnies ist.

Wie so oft, wenn's ums große Geld geht, ob in der Wirtschaft oder im Profisport, entsteht irgendwann eine Gemengelage, bei der selbst Finanzexperten schon mal den Überblick verlieren. Und genau das sollen sie ja auch. Gehört es doch zum Geschäftsgebaren vieler Unternehmen wie Profiklubs, mit möglichst undurchschaubarer Finanzakrobatik von möglichen Schwachpunkten abzulenken.

Ob und wieweit der Revier-Klub in seiner - ja selbst eingestandenen - finanziellen Notlage Gesetze übertreten hat (Stichwort: Insolvenzverschleppung) und ob die bevorstehende Beteiligung der Städtischen Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) an der Stadiongesellschaft zumindest anrüchig ist - wasserdichte Antworten auf diese brennenden Fragen gibt es (noch) nicht. Dass Schalke von einer dramatischen Zuspitzung nichts wissen will, versteht sich von selbst.

So viel aber ist unstrittig: Der Umstand, dass die Staatsanwaltschaft jetzt die Anzeige einer Privatperson prüft (wozu sie verpflichtet ist), die allein anhand von Medienberichten den Verdacht auf Insolvenzverschleppung äußert, taugt nicht zu einer weiteren Skandalisierung des "Falls Schalke". "Die Aufregung um diese Geschichte", hat gestern nicht von ungefähr der Essener Oberstaatsanwalt Wilhelm Kassenböhmer klargestellt, "ist zunächst höher, als es aus unserer Sicht angemessen ist."

Daraus zu folgern, diese Aufregung werde sich schon bald legen, wäre jedoch ein Trugschluss. Bewegt Schalke doch nicht nur Millionen Euro, sondern auch Millionen Menschen. "Wissen Sie, was das Schlimmste ist?", hat Schalkes Vorsitzender Josef Schnusenberg gestern gegenüber dieser Zeitung rhetorisch gefragt, "es kümmern sich viel zu viele Laien um das Thema."

Und deshalb wird es Zeit, dass Staatsanwaltschaft und/oder die Deutsche Fußball-Liga, die derzeit Schalkes Lizenzunterlagen prüft, endlich für Klarheit in diesem Dschungel an Spekulationen sorgen. 

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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