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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zu Lokführerstreik

Archivmeldung vom 24.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) rechne mit einem Erfolg ihres Streiks, heißt es, der von Donnerstag bis Freitag dreißig Stunden dauern soll. Na, prima! Dieser "Erfolg" wird allerdings hauptsächlich darin bestehen, dass sich zehntausende Pendler ein weiteres Mal kalte Füße auf verlassenen Bahnsteigen holen, in der Hoffnung, dass vielleicht doch irgendwann noch ein Zug kommt.

Dieser "Erfolg" wird jedoch garantiert nicht darin bestehen, dass die Bahn AG leise weinend klein beigibt und allem voran das Verlangen nach einem eigenen Tarifvertrag der Lokführer erfüllt. Denn die Bahn ist der GDL bereits mit einem höchst kulanten Angebot in dieser Richtung entgegengekommen. Vergeblich, wie man weiß. Mit einem Arbeitskampf im herkömmlichen Sinn hat der Konflikt spätestens seit diesem Zeitpunkt ohnehin nichts mehr zu tun. Eher droht er nun das Streikrecht insgesamt zu diskreditieren, wenn nicht sogar dauerhaft zu beschädigen. Und das wäre eine schlimme Entwicklung für alle abhängig Beschäftigten.

Es ist die Verhältnismäßigkeit, die in diesem Konflikt schon lange nicht mehr gewährleistet ist: Mit gerade einmal rund 1600 von insgesamt 200 000 Lokomotivführern legt die GDL den Bahnverkehr weithin lahm. Minimaler Einsatz, maximaler Effekt! Damit entstehen aber nicht nur der Bahn AG erhebliche Schäden, die am Ende zu Lasten aller Beschäftigen gehen, das gesamte Wirtschaftsleben wird durch diese Ausstände beeinträchtigt. Es kann nicht sein, dass ein vergleichsweise kleiner Kreis von Beschäftigten seine individuellen Interessen derart rücksichtslos auf Kosten der Allgemeinheit durchzusetzen versucht. Insbesondere die Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag ist egoistisch und unbegründet; sie öffnete, würde sie erfüllt, allen ähnlich spezialisierten Berufsgruppen Tür und Tor zu gleichlautenden Regelungen. Alle bewährten Strukturen der Tarifpartnerschaft gerieten damit in Schieflage. Der aktuelle Hinweis auf eine mehrheitliche Zustimmung der Bundesbürger zum Kurs der GDL zieht derweil nicht. - Die Kunden der Bahn sollte man dazu exklusiv befragen.

Quelle: Pressemitteilung Allg. Zeitung Mainz


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