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Börsen-Zeitung: Freude über Preiserhöhungen

Archivmeldung vom 30.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die deutschen Konsumenten können sich freuen. Nur um rund 0,4% sind im zu Ende gehenden Jahr die Verbraucherpreise gestiegen. Sollten sich die vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts bestätigen, wäre dies die niedrigste Jahresteuerungsrate seit der Wiedervereinigung.

Auch die Konjunkturexperten können sich freuen. Zumindest diejenigen unter ihnen, die erst vor wenigen Monaten noch die Sorge umgetrieben hat, in Deutschland könnten angesichts der schärfsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg japanische Verhältnisse eintreten: eine harte Deflation, bei der sich die Verbraucher in der Erwartung auf breiter Front dauerhaft sinkender Preise mit dem Konsum zurückhalten und so die Volkswirtschaft, der ohnehin schon die Impulse vonseiten des Exports fehlen, noch tiefer in den Rezessionssumpf drücken.

Nun, dieses Schreckgespenst ist inzwischen aus der Debatte verschwunden. Spätestens mit den jetzt von den Wiesbadener Statistikern vorgelegten Preisdaten kann davon keine Rede mehr sein. Aber nicht allen Analysten hatte die Deflationsangst den Nachtschlaf geraubt. Es hatte auch Stimmen gegeben, die darauf hinwiesen, dass ein Gutteil des Preisverfalls in Deutschland im Jahr 2009 der schwindelerregenden Achterbahnfahrt der Energiepreise geschuldet sei - und dem sogenannten Basiseffekt: War Öl 2008 besonders teuer und hatte die Gesamtinflation angetrieben, so musste der Preisverfall, der 2009 von dieser hohen Basis aus eingetreten war, automatisch die Verbraucherpreise drücken.

Die Konsumenten blicken aber nicht nur auf die Preise an den Zapfsäulen und auf die Heizkostenabrechnung. Waren die Pendelausschläge beim Öl in den vergangenen Jahren sehr groß, so waren Preisbewegungen bei den übrigen Konsumgütern wesentlich weniger ausgeprägt - und dann auch noch nicht einmal ausschließlich nach unten gerichtet. Anhaltender Preisverfall, und dann noch auf breiter Front, sieht anders aus.

Dies dürfte auch im neuen Jahr so sein. Denn ein jähes und Alarm bei der Europäischen Zentralbank auslösendes Aufflammen der Inflation, das nicht nur auf Basiseffekte und die Kurskapriolen an den Energiemärkten zurückzuführen ist, steht nicht zu erwarten. Dem stehen das nur magere Wirtschaftswachstum und die vorerst noch etwas steigende Arbeitslosigkeit im Weg.

Quelle: Börsen-Zeitung

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