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Berliner Morgenpost: Das Wichtigste ist die Sicherheit der Passagiere

Archivmeldung vom 22.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Er wirkt etwas hölzern. Er ist auch kein begnadeter Redner. Und viele halten ihn, Peter Ramsauer, CSU-Mitglied und Bundesverkehrsminister, für arrogant. In den letzten Tagen stand Ramsauer im Mittelpunkt, denn er musste die Folgen des Vulkanausbruchs managen: die Aschewolke und die Sperrung des Luftraums über Deutschland.

Keine leichte Aufgabe, denn so etwas hat Deutschland noch nie erlebt. Und erst recht eine Herausforderung angesichts des Drucks, den die Fluggesellschaften auf ihn ausübten. Seit gestern ist der Luftraum wieder offen, und die Flugzeuge sind in der Luft. Eins steht fest: Ramsauer hat seine Sache alles in allem gut gemacht. Der Verkehrsminister hat sofort einen Krisenstab eingerichtet, er hat sich eng mit den anderen europäischen Ministern abgesprochen, er war vor Ort. Er hat die Abgeordneten aller Parteien stets auf dem Laufenden gehalten - bis hin zur Sondersitzung des Verkehrsausschusses am Dienstag -, und er hat die Fragen der Journalisten, also der Öffentlichkeit, beantwortet. Die Opposition wirft ihm jetzt vor, dass der Krisenstab nicht direkt bei Ramsauer angesiedelt worden, also keine Chefsache gewesen sei. Aber wichtig ist doch, dass es einen Krisenstab gab und dass dieser seine Aufgabe bewältigt hat. Auch der Vorwurf, dass seit Dienstag wieder Sichtflüge in Deutschland möglich gewesen seien, ohne die Aschewolke genau zu kennen, greift wohl zu kurz. Erstens war dies ein Kompromiss, nachdem bei den Überführungsflügen an den Tagen zuvor - ohne Passagiere - keine Probleme aufgetreten waren. Zweitens richtet sich dieser Vorwurf eher an die Fluggesellschaften, die unbedingt fliegen wollten und die Verantwortung damit ihren Piloten übertragen haben. Und drittens geht es um viel mehr: Die weltweit bislang folgenreichste Sperrung eines Luftraums hat die Schwachstellen bei der Wetterbeobachtung und der technischen Folgenabschätzung in Europa ganz deutlich offenbart. Dort muss etwas geschehen - auch das hat Ramsauer deutlich gesagt. Und eines sollte auch die Opposition anerkennen: Ramsauer hat sich seit Freitag, als die Aschewolke heranzog, strikt an die internationalen Vorgaben gehalten. Ebenso wie die Deutsche Flugsicherung. Da gab es gar keinen Spielraum. Die Sicherheit der Passagiere und auch des Flugpersonals steht in solchen Fällen völlig zu Recht an erster Stelle. Verkehrsminister Ramsauer - und auch das kann man ihm anrechnen - kündigte gestern schon die ersten Konsequenzen an. So sollen die Flugzeuge häufiger gewartet werden, außerdem müssen die Fluggesellschaften alle Vorfälle mit Vulkanasche melden. Darüber hinaus sind auch die europäischen Behörden gefordert: Sie müssen dringend die Wetterüberwachung verbessern, statt theoretischer Modelle über die Vulkanasche sind künftig reale Messungen der Aschewolke notwendig. Man stelle sich vor: Bislang gibt es keine verbindlichen Grenzwerte für Partikelkonzentrationen, die den Triebwerken gefährlich werden können. Es gibt mehr als genug zu tun.

Quelle: Berliner Morgenpost

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