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"Berliner Morgenpost": Hohes Lohnplus ist richtig - Kommentar von Wolfgang Mulke zu Lohnforderungen bei der Bahn

Archivmeldung vom 08.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith

Mit solch hohen Lohnforderungen wie in diesem Jahr sind die Gewerkschaften seit Jahrzehnten nicht mehr in ihre jeweiligen Tarifverhandlungen gezogen. Nach den Postlern und den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sollen nun auch die Eisenbahner einen zweistelligen Zuwachs bei Löhnen und Gehältern durchsetzen. Das klingt zunächst maßlos, ist es aber nicht.

Trotz einer zuletzt ansehnlichen ­durchschnittlichen Lohnentwicklung mit einem Zuwachs von mehr als drei Prozent sind die Arbeitnehmer im vergangenen Jahr ärmer geworden. Die Kaufkraft der Einkommen sank um über vier Prozent.

Stark steigende Preise auf allen Ebenen sind der Grund dafür. Es ist verständlich, wenn die Gewerkschaften diesen Verlust zumindest wieder ausgleichen wollen. Allein für einen Inflationsausgleich müssten die Arbeitgeber grob gerechnet mehr als zehn Prozent drauflegen.

Auch die Arbeitgeber stehen unter Druck. Der Deutsche Bahn kostet jeder Prozentpunkt mehr Lohn rund 100 Millionen Euro. Der Konzern muss die Verluste der Pandemie-Jahre verschmerzen und viel Geld in die Modernisierung des Schienenverkehrs stecken. Viele Kommunen stehen finanziell auf schwachen Füßen. Diese Gemengelage lässt auf harte Tarifauseinandersetzungen im Frühjahr schließen. Bei der Post sind Warnstreiks in vollem Gange. Im öffentlichen Dienst setzen die Gewerkschaften punktuelle Nadelstiche. Wie am Donnerstag in Berlin.

Im März oder zu Ostern werden dann vielleicht die Lokführer zeigen, dass ohne sie auf der Schiene nichts fährt. Wenn sich die Gewerkschaften dann noch zu gemeinsamen Aktionen verabreden, steht Deutschland still. Unwahrscheinlich ist dieses Szenario nicht.

Quelle: BERLINER MORGENPOST (ots)

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