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"nd.DerTag": Rosinenbomber für Gaza - Kommentar zur deutschen "Luftbrücke" für humanitäre Hilfe im Gazastreifen

Freigeschaltet am 30.07.2025 um 06:02 durch Sanjo Babić

Wenn Menschen zu verhungern drohen, weiß Deutschland, was zu machen ist: Rosinenbomber der Luftwaffe sollen die Menschen im Gazastreifen vor dem Hungertod bewahren, so wie einst die Westberliner Bevölkerung während der Berliner Blockade von den USA mit Büchsennahrung versorgt wurde. Mit einer "Luftbrücke" begibt sich Bundeskanzler Friedrich Merz auf Rettungs­mission: "Wir sind da, wir sind in der Region, wir helfen", klopfte er sich selbst auf die Schulter. Sanktionen gegen den Verursacher der Hungerkatastrophe kommen der Bundesregierung dagegen nicht mal als Andeutung über die Lippen.

Stattdessen heilt man das israelische Kriegsverbrechen der Blockade mit dem Abwurf von Brot und Butter. Einfach um sich besser zu fühlen, zumindest etwas getan zu haben.

Hilfsorganisationen, die ihre Arbeit verstehen, lehnen solche Aktionen ab, weil sie teuer, ineffizient und sogar gefährlich sein können, zumal mit Hilfsgüter beladenen Lastwagen an der Grenze warten. Da ist sogar die Europäische Union mutiger und droht, den ach so innovativen israelischen Start-ups in Tel Aviv den Geldhahn etwas zuzudrehen, obwohl diese Zuarbeit für die Rüstungsindustrie leisten.

Aber auch das ist nur Maquillage für eine Situation, die eine revolutionäre Umkehr in den Bezie­hungen zum Staat Israel erfordert. Das traut sich Deutschland nicht, auch wenn man hin und wieder Sorgenfalten auf Merzens Gesicht wahrzunehmen meint, wenn er an Netanjahu denkt. In Berlin nimmt man sich Zeit, dosiert die Maßnahmen, bringt über "Gesprächskanäle" Israel seine Besorgnis zum Ausdruck, während die Menschen im Gazastreifen langsam, aber sicher verhungern. Dazu der kanadische Arzt Tarek Loubani: "Alle Kinder, die jetzt mangelernährt sind, werden sterben."

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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