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Börsen-Zeitung: Toyota muss sich anpassen

Archivmeldung vom 09.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Toyotas Rekordfahrt ist zu Ende. Nach dem achten Umsatzhoch, dem siebten Höchststand beim operativen Gewinn und dem sechsten Rekordüberschuss in Folge hat der Konzern für das aktuelle Geschäftsjahr einen Ergebnisrückgang vorausgesagt.

Hoffnungen, dass der Autobauer, der sich gemessen am weltweiten Absatz mit General Motors ein Wettrennen liefert, eine freundlichere Prognose abgeben würde als die japanische Konkurrenz, haben sich nicht erfüllt. Um mehr als ein Viertel wird der Überschuss im Zwölfmonatszeitraum voraussichtlich schrumpfen, in den sechs Monaten bis Ende September sogar um mehr als ein Drittel.

Der pessimistische Ausblick hat die Analysten überrascht. Unerwartet kam für viele Beobachter auch, dass Toyota im zurückliegenden Geschäftsjahr erstmals seit langem die eigene Prognose verfehlte. Die weltweit steigenden Rohstoffpreise, die schwächelnde US-Konjunktur und nicht zuletzt die ungünstigeren Wechselkursverhältnisse haben alle Annahmen des Toyota-Managements über den Haufen geworfen. Und ein Ende der ungünstigen Bedingungen ist kurzfristig nicht in Sicht. Versprechen konnte Konzernchef Katsuaki Watanabe den Investoren deshalb lediglich, das aktuelle Jahr zu nutzen, um Toyota dem geänderten Marktumfeld anzupassen. Das mag nach müden Ausflüchten klingen. Doch genau solche Anpassungen sind es, die der schnell gewachsene Autobauer nötig hat, wenn er nicht bald unter den gleichen Krankheiten leiden will wie die großen und wenig beweglichen US-Konkurrenten.

Sowohl in den USA als auch in Europa hat Toyota Modelle im Angebot, die an der Kundennachfrage vorbeigehen; die als umweltfreundlich gefeierten Hybrid-Fahrzeuge sind für die breite Masse noch immer zu teuer; und in Regionen mit wachsender Nachfrage wie etwa im Mittleren Osten kann Toyota nur mit Exporten aus Japan den Bedarf decken. Die Aufgabenliste ist lang, ein Jahr dürfte für ihre Bewältigung kaum ausreichen. Toyota muss beweisen, dass die Gruppe auch bei einem Absatz von über 9 Millionen Fahrzeugen im Geschäftsjahr die gleiche Flexibilität und Qualität an den Tag legen kann wie noch vor einigen Jahren, als der Autohersteller einige Millionen Autos weniger verkaufte und verglichen mit der aktuellen Bewertung von umgerechnet 120 Mrd. Euro an der Börse ein Fliegengewicht war.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Birga Böcker)

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