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Lausitzer Rundschau: Neue Regierung in Bayern

Archivmeldung vom 17.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es war zu erwarten: Bayerns neuer Ministerpräsident Günther Beckstein war nur solange Everybodys Darling, solange er nichts tun konnte, als freundlich zu sein. Jetzt traf er die ersten Personalentscheidungen und schon setzt es Kritik, Häme und - wie das in den eigenen Reihen so schön heißt - "Gegrummel".

Damit muss ein Regierungschef rechnen und leben. Das war bei Strauß, Streibl und Stoiber nicht anders. Wer Everybodys Darling sein wolle, werde bald Everybodys Depp sein, lautet eine der vielen Weisheiten von Franz-Josef Strauß. Recht hatte er.
Nicht recht ins Bild passt allerdings die Personalie Georg Schmid. Der bisherige Staatssekretär im Innenministerium und Beckstein-Vertraute soll heute zum Vorsitzenden der CSU-Landtagssfraktion gewählt werden. Keine Frage, der 54-jährige Schwabe ist in der Fraktion beliebt.
Aber dass im Becksteinschen Wohnzimmer ausgemacht wurde, wer in Zukunft die Landtagsfraktion führen soll, entspricht nicht dem "neuen Stil", den die CSU-Parlamentarier von Ministerpräsident Beckstein erwarten. Der Unterschied zwischen Becksteins Wohnzimmer und Stoibers Küchenkabinett ist da nur ein geographischer. Die überfahrene CSU-Fraktion im Landtag wird nicht anders können, als Georg Schmid heute mit einem passablen Ergebnis zu wählen. Den neuen CSU-Spitzenmann im Landtag schon gleich am Anfang zu beschädigen und so den CSU-Aufbruchsfanfaren kakophone Töne zu entlocken, würde nur der Opposition nützen.
Alles Grummeln und Murren wird sich schnell legen. Denn in elf Monaten sind Landtagswahlen und da geht es für die CSU um den Machterhalt - also wieder einmal um alles. Das diszipliniert. Und in etwa einem Jahr muss Beckstein ja ohnehin ein neues Kabinett zusammenstellen: Neues Spiel, neues Glück, neue Chancen, neue Verletzte.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau


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