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NAEB: Gegendarstellung zur EEG-Quote 2013: 8,5 Cent statt 5,3

Archivmeldung vom 17.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die seit langem erwartete starke Erhöhung der EEG-Umlage 2013 führt zu gegenseitigen Schuldzuweisungen der Politiker führt zu dem gewünschten Medieneffekt: Die Ursache des Übels, der Energiewenderstrom, steht nicht zur Disposition, statt dessen ist jetzt das EEG-Gesetz und natürlich auch wieder die vorgebliche Interessenlage von Industrie und Energiewirtschaft die Ursache. Wir haben gerechnet und Ursachenforschung betrieben.

Bereits im Vorgriff auf die nun veröffentlichten EEG-Kosten 2013 haben sich die Bundeskanzlerin sowie die Herren der Opposition Gabriel und Trittin in der letzten Woche kommentierend geäußert. Allen drei Aussagen ist aus technischer und Volkswirtschaftlicher Sicht zu widersprechen:

Merkel: 5,3 ist nicht ein Zahlendreher auf 3,5, dem Merkelschen Ende der EEG-Fahnenstange laut ihrer Kommentierung zur EEG-Quote 2011, wo sie die EEG-Deckelung bei 5,3 Cent sah, sondern ein weiterer Meilenstein auf dem Wege zu einem Strompreis von über 50 Cent/kWh mit einem EEG-Anteil von 15 Cent noch vor 2020 –siehe unten.
Wie sich der Strompreis jährlich weiter entwickelt, ist im Detail auf der NAEB-Internetseite www.windstrom-kosten.de dargestellt.
Wenn nun die Bundeskanzlerin die Strompreis-Steigerung mit Bezug auf den Benzinpreis relativiert - wie auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am Wochenende in Hannover geschehen, muß man ihr entgegenhalten, dass der Benzinpreis weitgehend vom Ölpreis abhängig ist, auf den wir in Deutschland kaum Einfluß haben im Gegensatz zum Strompreis, der nur über die Inländische Subvention für den Energiewenderstrom (Wind, Voltaik, Biogas) angeheizt wird. In den USA z.B. ist der Gaspreis - Gas ist inzwischen eine wesentliche Säule der Deutschen Stromproduktion - in den letzten 8 Jahren um mehr als Zwei-Drittel gesunken!

Gabriel: (wirft Merkel und Altmeier Halbherzigkeit bei der Umsetzung der Energiewende vor) Ihm geht es nicht schnell genug, offensichtlich möchte er den Preis von 50 Cent schon weit vor 2020 erreichen

Trittin: Sagt schlicht die Unwahrheit vermutlich wieder besseres Wissen, wenn er behauptet, nur die Hälfte der Steigerung der EEG-Quote resultiere aus den Energiewende-Stromarten, die andere Hälfte sei der Industrie geschuldet. Er meint damit die weitgehende Befreiung von der EEG-Belastung für stromintensive Großverbraucher, z.B. Grundstoffindustrie aber auch Städtische Verkehrsbetriebe. Dem Stromverbraucher soll es letztlich egal sein, ob er die Energiewenderstrom-Mehrkosten direkt über den Strompreis oder über die Güter, z.B. auch sein Straßenbahnticket, bezahlt, die bei höheren Industriellen Strompreisen entsprechend höher wären. Oder möchte Herr Trittin erreichen, dass wir in Zukunft nur noch im Ausland mit preisgünstigem Strom produzierte Produkte kaufen, weder Straßenbahn noch Auto fahren und die Arbeitsplätze in der Produktion in Deutschland konsequent abbauen?

Allen dreien wird massiv widersprochen bei dem Technologie-Führerschafts-Anspruch der Energiewende.

Weltweit wird Strom in wenigen Jahrzehnten im Überfluß zur Verfügung stehen, wenn die umfangreichen Kraftwerkbauprogramme der neuen Industrieländer greifen, z.B. hat China allein 36 Kernkraftwerke im Bau befindlich, 5 in der Genehmigungsphase sowie 38 weiter in der Diskussion.
Die wegen ihres geringen Stromverbrauchs – resultierend aus dem exorbitant hohen Deutschen Strompreis – hochkomplexen und damit teueren und in Konsequenz störanfälligen Deutschen Produkte möchten damit zu Ladenhütern werden und das Image "Made in Germany" schnell verblassen.

EEG versus Quotenmodell (Waffe der FDP gegen die ausufernden Energiewende-Kosten – siehe Grafik unten)
Der Schlagabtausch zwischen Altmeier und Dr. Rösler betreffend die Ablösung des EEG durch ein sogenanntes Quotenmodell, dass angeblich marktwirtschaftlich orientiert ist, ist reine Spiegelfechterei, da die Kosten ausschließlich Ergebnis des Energiewenderstromes sind. Es ist nicht richtig, dass sich im Allgemeinen die Energiewende-Anlagen-Betreiber eine goldene Nase verdienen. Eine teure Produktion bleibt teuer, egal man die nach planwirtschaftlichen oder Wettbewerbs-Verfahren betreibt; unter Grenzkosten kann kein Betreiber mittelfristig überleben. Man kann durch das Quotenmodell (siehe hierzu weiterführende Information unter http://www.naeb.info Menüpunkt Quotenmodell) zwar die schmale Marge dieser Betreiber für zukünftige Installationen etwas kürzen, aber es ist bei der jetzt schon erreichten Größenordnung der Stromkosten nebensächlich, ob in 2015 31 bzw. 33 Milliarden Euro (EEG bzw. Quotenmodell) für den Energiewenderstrom bezahlt wird.

Nicht 5,3 sondern 8,5 Cent/kWh ist die korrekte Zahl EEG-Zuschlag 2013

Abschließend sei betreffend die Ausstattung 5, 3 Cent darauf hingewiesen, dass dieser Betrag a) eine Verbrauchertäuschung ist und b) wiederum zu niedrig angesetzt ist wie schon in den Jahren zuvor.
a) Er ist eine Verbrauchertäuschung, weil die Gesamtkosten für den Energiewendestrom z.B. in 2012 tatsächlich ca. 21,1 Milliarden Euro und nicht wie vom BDEW angegeben 14,1 Milliarden Euro sein werden. Die Differenz von 7 Milliarden sind als Kosten bereits über einen Verkauf an der Strombörse gedeckt worden. Hätte man hierauf verzichtet, also gar keinen Energiewenderstrom produziert – die Gesetzliche Abnahmepflicht des Energiewenderstromes außer acht gelassen, wäre diese Strommenge mit Mehrkosten von nur ca. 2 Milliarden im konventionellen Bereich erzielt worden.
Ausgehend von also Mehrkosten von 19,1 Milliarden Euro hätte der EEG-Kostensatz für 2012 bei ca. 4,9 Cent liegen müssen. Identische Quote für 2013 angenommen, müsste der EEG-Satz 2013 bei ca. 7,1 Cent liegen. Addiert man nun noch die fällige Mehrwertsteuer hinzu, kommt man auf einen Zuschlag von 8,5 Cent/kWh. Die Entwicklung bis 2020 könnte nach unserer Einschätzung so verlaufen:

8,5 Cent – der Deutsche Energiewenderstrom-Anteil, entsprechend knapp 11 USD-Cent ist übrigens mehr als der Preis, den ein privater US-Verbraucher insgesamt für den Strom bezahlt.
Ursache dieser Misere ist ausschließlich der fundamental falsche Ansatz der Energiewende, mit Wind und Sonne Strom erzeugen zu wollen, denn es gilt immer noch der physikalische von NAEB gern verwendete Dreisatz: Nachts scheint keine Sonne, meistens passt der Wind nicht und (Wechsel-) Strom kann man nicht speichern!

Durch die Verdrängung dieses Sachverhaltes durch die Politiker und durch das Ignorieren in der öffentlichen Diskussion wird der Bürger schlicht für dumm verkauft und die Energiewender haben geschickt von der eigentlichen Ursache abgelenkt, nämlich dem Energiewenderstrom:
Damit müsste man das gleiche tun wie mit den Kernkraftwerken politisch verordnet: Abschalten und eine Ausgleichslösung für die gegebenen gesetzlich verbrieften EEG-Besitzstände schaffen.

Kommentar von Heinrich Duepmann Vorsitzender NAEB e.V.

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