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Neues Deutschland: zu den deutsch-chinesischen Beziehungen

Archivmeldung vom 08.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Frostphase in den Beziehungen Chinas zu den Euroländern nach der von Peking als Demütigung empfundenen Friedensnobelpreis-Vergabe darf als beendet betrachtet werden. Der Deutschland-Besuch des chinesischen Vizepremiers mit Terminen bei Merkel und Wulff zeigt an: Peking außenwirtschaftlich weiter auf politischen Pragmatismus.

Auch wenn hier das Reich der Mitte gelegentlich über Nacht zum Reich alles Bösen wird, hat man in den EU-Metropolen die ökonomische Sachlichkeit der Volksrepublik China stets hochgeschätzt. Gegenseitige Versicherung ideologischer Distanz schadet dem Geschäft offenbar kaum. Vielleicht bewahrt sie sogar vor der Illusion, bei Verbündeten dürfe man in derlei Dingen mit zuvorkommender oder wenigstens korrekter Behandlung rechnen. Die Erinnerung an das Verhalten der US-Eigner gegenüber deutschen Wünschen in Sachen Opel ist da recht hilfreich. Die Chinesen sind mit Gaben in Europa angereist, die ihre Gastgeber politische Miesepetrigkeiten wohl gleich vergessen ließen. Während sich die Supereuropäer noch fetzen, wer für Eurobonds zur Rettung ihrer eigenen Währung zahlen soll, kaufen die Chinesen bereits Schuldverschreibungen der Krisenkranken in Athen und Madrid - in Milliardenhöhe. Nicht aus Uneigennützigkeit - wer hätte auch das Recht, sowas zu verlangen -, sondern unter anderem, weil ihre Bilanzen überquellen vor immer wertloseren Dollars und sie nach Alternativen suchen. Die Reaktionen auf Europas Finanzmärkten deuten an, dass man dort das Engagement der chinesischen Kommunisten für belastbarer hält als die Aussagen der letzten zehn EU-Finanzministertagungen zusammengenommen.

Quelle: Neues Deutschland

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