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neues deutschland: Flüge über den Müggelsee: Falsche Route

Archivmeldung vom 15.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Sollte der neue Hauptstadtflughafen irgendwann fertig werden, dürfen die Flugzeuge über den Müggelsee hinwegdonnern. Was das Gericht für den Wannsee verboten hatte, erlaubte es jetzt bei seinem Pendant im Osten. Klingt widersinnig, hat aber seine Begründung in deutschen Gesetzen. Weil am Wannsee auch ein Forschungsreaktor überflogen werden soll, hätte das Absturzrisiko überprüft werden müssen, monierte das Gericht. Am Müggelsee dagegen ging es nicht um Reaktorsicherheit, sondern um Umweltverträglichkeit, und da hätten die Prüfungen während der Planfeststellung vor gut zehn Jahren ausgereicht, so die Richter.

Das Dumme ist nur, dass damals ganz andere Routen geplant wurden, als sie jetzt tatsächlich geflogen werden. Und es wurde getrickst nach allen Regeln der Kunst. Als die Berliner Umweltbehörde vor dem Überfliegen des Trinkwasserschutzgebietes am Müggelsee warnte, wurde der Satz kurzerhand aus den Plandokumenten entfernt, wie erst kürzlich bekannt wurde. Für das Gericht war das offenbar ebenso wenig relevant wie das jetzt eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren durch die EU. Die ist nämlich der Auffassung, das auch die aktuelle Müggelseeroute auf ihre Umweltprüfung hätte überprüft werden müssen. Den Flughafenplanern blieb heute eine weitere Peinlichkeit erspart. Sie sollten sich aber fragen, ob sich das Projekt auf Dauer gegen die Bürger durchsetzen lässt. Denn die werden nicht aufgeben und vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. Mit guten Chancen.

Quelle: neues deutschland (ots)

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