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Luft nach oben

Archivmeldung vom 30.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Während die Debatte um eine Zusammenführung ganzer Landesbanken in einem Sparkassen-Zentralinstitut pandemiebedingt auf deutlich kleinerer Flamme vor sich hin köchelt als noch vor ein paar Monaten, feilt die LBBW an ihrer Angebotspalette, um organisch zulegen zu können: Das Engagement im Autosektor fährt das Institut, eingedenk seines öffentlich-rechtlichen Auftrags, maßvoll herunter.

Mit Übernahme von Kapitalmarktgeschäft der BayernLB hat sie im Sommer ein Beispiel für Konsolidierung unterhalb der Fusionsebene geliefert; weiteren Kooperationen etwa in der IT fürs Kapitalmarktgeschäft scheint sie nicht abgeneigt. Nun führt die Bank ihre Vermögensverwaltung und das gehobene Privatkundengeschäft in einer neuen Geschäftseinheit "Asset and Wealth Management" mit rund 900 Beschäftigten und einem verwalteten Vermögen von 110 Mrd. Euro zusammen, um "zusätzliche Ertragspotenziale" zu heben.

Ja, angesichts des Zinstiefs, zunehmender Kreditrisiken und verstärkter Blasenbildung an den Märkten hat auch die LBBW den Wert der stabile Provisionen bei niedriger Kapitalbindung versprechenden Aktivitäten im Asset- und Wealth Management erkannt und wertet diese auch personell auf. Das ist auch nötig, könnte man hinzufügen, denn in beiden Disziplinen hat die LBBW im Vergleich zum Wettbewerb durchaus Luft nach oben. Als nach Bilanzsumme größte Landesbank der Republik kommt sie in Vermögensverwaltung und Wealth Management zwar auf insgesamt 110 Mrd. Euro an Assets. Das ist mehr als bei der BayernLB und der Nord/LB. Die Helaba, bundesweit die Nummer 3 nach Bilanzsumme, vereinigt allerdings dank eines starken Assetmanagements rund 137 Mrd. Euro auf sich.

Ob die Zusammenlegung ein Erfolg wird, weil sie dem Assetmanagement der LBBW wie gewünscht den Zugang zu kleineren Institutionellen erleichtert, steht auf einem ganz anderen Blatt und wird von der Qualität des Managements abhängen. LBBW-Chef Rainer Neske hat vor Jahren als Vorstandsmitglied der Deutschen Bank live und in Farbe miterlebt, wie der blaue Konzern Vermögensverwaltung und Private Banking erst vereinte und dies drei Jahre später revidierte, da die Zusammenarbeit zäh verlief und reiche Kunden sich zum Absatzkanal des Assetmanagements degradiert fühlten. Entsprechend groß dürfte sein Ehrgeiz sein zu zeigen, dass die neue LBBW-Einheit "Asset and Wealth Management" der einstigen Deutsche-Bank-Sparte "Asset & Wealth Management" nur im Namen ähnelt.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Bernd Neubacher

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