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Neue OZ: Keiner fragt nach

Archivmeldung vom 13.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als US-Soldaten Osama bin Ladens Haus in Pakistan stürmten und den Terrorführer im Schlafzimmer erschossen, regte sich ein überraschend breiter Protest. Darf man sich freuen über den Tod eines Mörders?, war die eine Frage. Darf ein unbewaffneter Feind außerhalb einer offenen Kampfhandlung überhaupt gezielt getötet werden?, war die andere Frage.

Im Fall von Drohnen stellt sie keiner. Dabei schicken die US-Soldaten immer häufiger und zuletzt oft mehrfach am Tag diese unbemannten Waffen aus und töteten mit ihnen allein gestern fast 50 Menschen. Ob diese in einem Auto saßen, gerade Tee tranken oder schliefen, die US-Soldaten schert es nicht. In einem Gefecht jedenfalls sterben Drohnen-Tote so gut wie nie. Bewiesen ist ihre Schuld auch nicht. Oft liegen nur zweifelhafte Tipps örtlicher Informanten vor, vielleicht auch solcher, die auf eine Belohnung scharf sind.

Somit handelt es sich bei Drohnen-Einsätzen um gezielte Liquidation par excellence, nur dass die Opfer nicht bekannt sind wie Bin Laden. Den spürten die Soldaten wenigstens von Angesicht zu Angesicht auf und eliminierten ihn nicht per Knopfdruck. Wer in Drohnen eine neue Art Artillerie und damit eine letztlich normale Waffe sieht, liegt verkehrt. Sie lädt ein zu einem sterilen, risikolosen und damit naturgemäß auch mal vorschnellen Töten. Ihr inflationärer Einsatz verändert die Kultur des Krieges, und zwar nicht zum Guten.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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