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Aachener Nachrichten: Dummes Märchen - warum der Wolfsschutz in Deutschland nicht gelockert werden darf.

Archivmeldung vom 09.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das dumme Märchen vom bösen Wolf lebt wieder auf. Verantwortlich dafür zeichnen zwei Gruppen. Zum einen sind es Boulevardmedien, die auf der Suche nach grellen Geschichten das Raubtier gerne zu einer blutrünstigen Bestie stilisieren, wenn es Schafe oder Kälber gerissen hat. Meist deuten sie gleichzeitig an, Wölfe seien auch eine Bedrohung für Menschen.

Zum anderen sind es viele Jäger und ihr mächtiger Lobbyverband. Sie sehen in den Caniden eine lästige Konkurrenz. Denn taucht ein Wolf im Revier auf, wird anderes Wild scheuer und vorsichtiger. Hirsche, Rehe oder Wildschweine lassen sich nicht mehr so leicht und bequem vom Hochsitz aus abschießen. Natürlich ist der Wolf kein Kuscheltier. Natürlich greift er auch Weidetiere an. Doch deren Halter können sie schützen. Es gibt Herdenschutzhunde, es gibt spezielle Elektroschutzzäune. Wenn es trotzdem zu einem Riss kommt, müssen die Landwirte finanziell entschädigt werden. Das geschieht auch in den meisten Bundesländern. Für Menschen sind die äußerst scheuen und anpassungsfähigen Wölfe kaum eine Gefahr. In ganz Europa wurden im Zeitraum zwischen 1950 und 2000 lediglich neun Wolfstote dokumentiert, in fünf Fällen waren die Tiere an Tollwut erkrankt. In Deutschland gab es in den vergangenen Jahrzehnten keinen einzigen Angriff, geschweige denn einen tödlichen. Sollten sich trotzdem "Problemwölfe" mehrfach Menschen aggressiv nähern, kann über ihren Abschuss diskutiert werden. Dagegen sperren sich selbst Naturschützer nicht. Doch auch solch einen Fall hat es in Deutschland bisher nicht gegeben. Die Wahrscheinlichkeit, in einem Wald von einem Ast erschlagen zu werden, ist um ein vielfaches höher, als Opfer eines Wolfs zu werden. Es gibt also keinen Grund, die strengen Schutzvorschriften für die faszinierenden Tiere zu lockern. Vergessen wir Rotkäppchen. Lassen wir uns nicht in eine künstliche Wolfspanik treiben. Wagen wir einfach etwas mehr Natur.

Quelle: Aachener Nachrichten (ots)

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