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Börsen-Zeitung: Kommentar von Carsten Steevens zum Quartalsverlust der Allianz-Tochter Dresdner Bank

Archivmeldung vom 10.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Krise? Welche Krise? Die Allianz scheint die von der Subprime-Hypothekenkrise in den USA ausgehenden Finanzmarktturbulenzen kaum zu jucken. Wertanpassungen von mehr als einer halben Milliarde Euro auf strukturierte Kreditprodukte im Investment Banking der Tochter Dresdner Bank? So what! Die Allianz vermittelt in ihrer gegenwärtigen Verfassung den Eindruck, als könne sie die Turbulenzen wegstecken wie einen der inzwischen üblichen Herbststürme.

Auch wenn das Ende der Fahnenstange bei den Abschreibungen noch nicht erreicht ist: Wenn sich die Marktbedingungen in den vergangenen sieben Wochen dieses Jahres nicht noch gravierend verschlechtern sollten, wird das Unternehmen 2007 ein Rekordergebnis einfahren.

Doch ungeachtet aller Stärke: So nonchalant wird der Quartalsverlust der Dresdner Bank in München nicht abgetan werden. Die Zeiten, in denen die vor sechs Jahren für 24 Mrd. Euro erworbene Tochter rote Zahlen schrieb, sollten inzwischen der Vergangenheit angehören. Immerhin schafften es die heimischen Konkurrenten Deutsche Bank und Commerzbank, trotz Ergebnisbelastungen von 2,2 Mrd. bzw. knapp 300 Mill. Euro im dritten Quartal nicht nur in der Gewinnzone zu bleiben, sondern ihren Überschuss sogar zu steigern.

Die Bemühungen der Dresdner Bank, mit Disziplin Risiken in den Griff zu bekommen und im operativen Geschäft voranzukommen, haben fraglos Wirkung gezeigt. Für das erste Halbjahr hat das Institut sein bislang bestes Ergebnis ausgewiesen. Doch im Zuge der Subprime-Krise und Marktturbulenzen lässt sich auch erkennen, dass der Zustand der Dresdner Bank, die vor wenigen Jahren ein Sanierungsfall war, nach wie vor fragil ist. Das Investment Banking, in dem das Institut international allenfalls im Mittelfeld mitspielen kann, erweist sich einmal mehr als Schwachstelle. Im dritten Quartal musste die Allianz-Tochter mehr als 90 Cent aufwenden, um 1 Euro zu verdienen. Bei dieser Relation gibt es wahrlich nichts schönzureden.

Das Geschäftsmodell im Investment Banking wird als Konsequenz der Turbulenzen möglicherweise angepasst. Wie auch immer: Spekulationen, die Dresdner Bank könnte eines Tages zerlegt werden, indem die Allianz mindestens das Investmentbankgeschäft verkauft, haben mit dem dritten Quartal neue Nahrung erhalten.

Quelle: Pressemitteilung Börsen-Zeitung


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