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Mittelbayerische Zeitung: zum Thema Plagiate

Archivmeldung vom 12.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Fall Guttenberg hat eine gesellschaftliche Diskussion über wissenschaftliches Fehlverhalten ausgelöst. Man müsste dem Ex-Bundesverteidigungsminister dafür fast dankbar sein, sagte Prof. Dr. Henning Ernst Müller beim Plagiatssymposium an der Universität Regensburg. Das ist traurig, aber wahr - denn ohne so einen prominenten Fall hätte es noch viel länger gedauert, bis an den Universitäten ein Umdenken einsetzt.

Schärfere Kontrollen mit Plagiatssoftware sind dabei kein Allheilmittel - auch das wurde beim Symposium deutlich. Es muss vielmehr an den Strukturen angesetzt werden: Bei bis zu 50 Doktoranden pro Professor kann von Betreuung keine Rede mehr sein. Und ein Student, der davon ausgeht, dass ohnehin niemand seine Dissertation liest, wird weniger Wert auf sorgfältiges Arbeiten legen. Doktorandenkolloquien sind ein gutes Mittel, wissenschaftlichem Fehlverhalten vorzubeugen. Erst an diesem Punkt anzusetzen, ist aber fast zu spät. Die Grundlagen sauberen wissenschaftlichen Arbeitens sollten schon zu Beginn des Studiums auf dem Lehrplan stehen - oder noch besser in der Schule, denn schon dort werden Referate gern mal nach dem "Copy-and-Paste"-Prinzip erstellt. Auf lange Sicht hilft jedoch nur ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, dass das Augenmerk von der Quantität wieder auf die Qualität lenkt. Solange in Universitäts-Rankings Professoren nach der puren Anzahl der von ihnen betreuten Doktorarbeiten bewertet werden, wird es auch weiterhin Fälle wie den von Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg geben.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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