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Kirchentickets sind eine absurde Idee

Archivmeldung vom 21.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Um sich vor der alljährlichen Überfüllung der weihnachtlichen Gottesdienste zu schützen, setzen einige Kirchen inzwischen auf Zulassungsbeschränkungen: Sie verteilen im Vorfeld ein knappes Kontingent an Tickets. Wer am Heiligen Abend keins hat, muss draußen bleiben. Das ist die kleinkarierteste Idee, die eine Kirchenverwaltung jemals geboren hat.

Es mag ja sein, dass ein großer Teil der Gäste gerade in den weihnachtlichen Gottesdiensten weniger die Botschaft als die Atmosphäre sucht. Na und? Ist die Bibel nicht voll von Gleichnissen, in denen Jesus eben nicht nur die Frommen, sondern gerade auch die Zweifler umarmt? Und was, bitte, ist denn so schlimm daran, wenn der weihnachtliche Andrang zu unbequemer Enge in der Kirche führt? Gibt es denn ein schöneres Bild als eine zum Bersten gefüllte Kirche am Geburtstag des Herrn?

Wer im Kirchenschiff sitzt und denkt, das Boot sei zu voll für noch mehr, mag sich an die biblische Geschichte von der Speisung der Fünftausend erinnern: Jesus und seine Jünger hatten nur noch fünf Brote und zwei Fische, aber Tausende Gäste. Die Jünger wollten die Gäste wegschicken, aber Jesus befahl, die Speisen zu teilen. Am Ende blieben zwölf gefüllte Körbe übrig. Statt peinlicher Kontingentierung könnten die Kirchen doch Videoleinwände aufstellen, wenn sonst gar nichts mehr geht. Das funktioniert im Vatikan doch auch. Und wer sich mit einem sicheren Ticket in der Hand auf der Kirchenbank unwohl fühlt, weil er damit einen anderen von der Teilnahme am Gottesdienst ausgeschlossen hat, könnte sich ja zu einer besonders selbstlosen Geste durchringen und das Ticket an jemanden verschenken, der sonst draußen bleiben müsste. Ach, wäre das schön. Dann wäre vielleicht wirklich Weihnachten.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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