Südwest Presse: Kommentar zum Thema Alkoholverbot
Archivmeldung vom 07.11.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWorauf ist jeder Oberbürgermeister stolz? Auf eine liebenswerte Altstadt, in der die Menschen bis spät in den Abend bummeln - sicher und ohne Angst, mit Suff und Randale konfrontiert zu werden. Deshalb ist der Versuch der Stadt Freiburg, durch ein Alkoholverbot der Exzesse Herr zu werden, verständlich.
Allzu große Hoffnungen sollte allerdings niemand hegen angesichts 
dieses südbadischen Prohibitions-Vorstoßes. Denn Ideen, per Verbot 
der Verwahrlosung im öffentlichen Raum entgegenzuwirken gibt es 
andernorts auch - und meist mit mäßigem Erfolg. Jeder Versuch, 
trinkende, herumlungernde oder aus sonstigen Gründen störende 
Menschen per Verbot aus dem Stadtbild zu verbannen, endet in der 
Regel gleich: Die Szene verlagert sich in aller Eile, das Ordnungsamt
hechelt hinterher, weil die eben erlassene Verordnung an den neuen 
Treffpunkten nicht gilt. 
So besteht die Gefahr, dass das geplante Alkoholverbot am Ende nicht 
mehr bringt, als auf dem Papier zu stehen. Der Wunsch, das Problem 
dann mit einer noch größeren Keule zu lösen, könnte scheitern. Allzu 
umfassende Verbote, etwa für das gesamte Stadtgebiet, dürften die 
Verwaltungsgerichte kippen - wegen mangelnder Bestimmtheit oder wegen
Verstoßes gegen das Übermaßverbot. So bleibt den Kommunen nichts 
anderes, als personell Präsenz zu zeigen. Doch das kostet Geld - und 
das fehlt.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
       News-Feed
 News-Feed