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Neues Deutschland: Ohne Einsicht

Archivmeldung vom 20.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bundeskanzlerin meint, man solle den Krieg in Afghanistan »beim Namen nennen«. Und tut sich doch schwer damit: Die Bundeswehr würde »in Gefechten stehen - so wie Soldaten das in einem Krieg tun«, sagte sie bei einem Truppenbesuch am Samstag in Masar-i-Scharif. So wie?

Was deutsche Regierungspolitiker zu Afghanistan äußern, hat inzwischen immerhin einen Beigeschmack von Wahrheit. Lange wurde die Situation heruntergespielt, wurden die Friedensbewegung und linke Politiker Maß genommen, wenn sie die Schönredereien von bloßer »Aufbauhilfe« und vom »Stabilisierungseinsatz« kritisierten. Doch ist zu erinnern, was der Grund dieses schleichenden Deutungswandels war: Krieg, zunächst »kriegsähnliche Zustände«, herrscht im Regierungsdeutsch, seit die Bundeswehr immer mehr eigene Opfer zu beklagen hat. Dass deutsche Soldaten selbst auch töten und Tötungsbefehle - wie jenen von Kundus - erteilen, wird weiterhin in den Hintergrund gedrängt.

Doch noch Besorgnis erregender ist etwas anderes: Die Erkenntnis des Krieges ist eine hinnehmende, keine ablehnende. Es ist Krieg? Beendet ihn! - dieser Zusammenhang galt bisher als ehernes moralisches Gesetz. Nun lautet es: Es ist Krieg, wir müssen durchhalten! Und die Bundeskanzlerin sagt, sie sei nach Afghanistan gekommen, um den Soldaten zu danken. Sie kam nicht, um sie nach Hause zu holen. Nur wenn dies geschieht, könnte man auch Frau Merkel danken - dass der Wahrheit die Einsicht folgt. 

Quelle: Neues Deutschland

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