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Mindener Tageblatt: zu Euro-Rettungsschirm

Archivmeldung vom 11.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit schieren Geldmassen will das vereinte Euro-Europa die Spekulation gegen seine Währung aus dem Feld schlagen. Erste Wechselkurs- und Börsenreaktionen erwecken den Eindruck, als ließen sich Pleite-Zocker beeindrucken. Wie nachhaltig dieser Effekt ist, muss sich allerdings noch erweisen.

Denn bei aller neuerdings modischen Finanzmarktverachtung sollte eines nicht aus den Augen verloren werden: Die Krise steigender Schuldzinsen ist eine Krise zuvor gemachter Schulden. Die jedoch verschwinden nicht einfach dadurch, dass man sie mittels fantastischer Blanko-Kreditgarantien im Zweifel in noch höhere verwandelt. Gläubiger von Staatsanleihen sind nicht nur gewissenlose Großbanker und gierige Hedgefonds-Manager, es sind auch und vor allem ganz normale Provinz-Kreditinstitute, Pensions- und Rentenfonds, sogar Kleinanleger, aber auch Zentralbanken. Im Vertrauen - das wichtigste Wort in Gelddingen überhaupt - auf sichere Rückzahlung haben sie investiert. Ob dieses Vertrauen mit Tricks erkauft oder zu leichtfertig geschenkt wurde, spielt für die erreichte Bankrott-Phase eigentlich keine Rolle. Die Dimension des Vertrauensverlustes allerdings schon: Ein von ihm ausgelöstes Finanzbeben würde unvorstellbare Werte vernichten. Insofern ist es richtig, die Krise zu bekämpfen und unvermeidlicherweise muss man dabei mit ihren Folgen anfangen. Ihre Ursache auch nur kurzfristig aus dem Blick zu verlieren, garantierte allerdings eine baldige Wiedervorlage der ungedeckten Wechsel. Ursache - und nicht Folge - der aktuellen Katastrophe ist die jahrelange hemmungslose Staatsverschuldung. Nicht nur in Griechenland, Portugal, Irland, Spanien. Auch in Italien, Großbritannien, Frankreich. Und Deutschland. Euro-Europa hat im Kampf gegen die Schuldenkrise seine eigene Verfassung gebrochen. Mag sein, dass das alternativlos war, wenn man den Bankrott als Alternative ausschließt. Ohne Sanierung der Haushalte aber ist er nur aufgeschoben.

Quelle: Mindener Tageblatt

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