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Corona im Rückspiegel

Archivmeldung vom 20.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Man kann je nach Gemütslage ein Glas bekanntlich als halb leer wie auch als halb voll bezeichnen. Chinas Wirtschaft ist im dritten Quartal um 4,9 Prozent gewachsen. Das ist eine klare Verbesserung zum Vorquartal, als noch 3,2 Prozent zu Buche standen, entspricht aber nicht ganz den Vorstellungen der Analystengemeinde, die mit einem Wachstum von bis zu 5,5 Prozent gerechnet hatte. Entsprechend zeigen sich die Anleger an den Börsen leicht verschnupft.

Bei näherem Hinsehen aber gibt es keinen Grund für eine pessimistische Grundhaltung zum Stand der Dinge in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Mit den jüngsten Wirtschaftsdaten zeichnet sich eindeutig ab, dass China nach einem historischen Einbruch um 6,8 Prozent im ersten Quartal einer sogenannten V-förmigen Erholung entgegeneilt und im vierten Quartal bereits wieder auf ein Normalwachstum in einer Größenordnung von um die 6 Prozent einschwenken dürfte. Vor allem die jüngsten Daten zur Wirtschaftsleistung im September machen Hoffnung. Die wesentlichen Wachstumstreiber - Industrieproduktion, Konsum, Investitionen und Exporte - zeigen deutlich nach oben, am Immobilienmarkt herrscht zudem wieder reges Treiben.

Während man in westlichen Industrienationen angesichts alarmierender Corona-Fallzahlen noch mit einem ruckeligen Stop-and-go der Wirtschaft rechnen muss, bietet sich für die chinesische Wirtschaft eine wesentlich erfreulichere Perspektive. Es ist gerade so, als ob man die Corona-Unfallstelle bereits hinter sich gelassen hat und sie bei zügiger Beschleunigung im Rückspiegel immer kleiner werden und verschwinden sieht.

Chinas Wirtschaftsplaner haben also Grund für entspannte Mienen. Es ist gelungen, Corona fast vergessen zu machen, und das ganz ohne geldpolitische Lockerungsorgien, die eine schwere Hypothek in Sachen Verschuldungsgefahren mit sich bringen würden. Und noch etwas ist in den Hintergrund getreten: nämlich das jahrelange die Märkte verunsichernde Gezerre mit der Verfolgung eines offiziellen Wachstumsziels und den daraus entstehenden Ängsten, es zu verfehlen. Am Ende des Jahres dürften etwa 2 Prozent Wachstum für Chinas Wirtschaft herausspringen. Im vergangenen Jahr wäre das eine indiskutable Schande und nationale Katastrophe gewesen. In diesem Jahr bedeutet es jedoch den unangefochtenen Wachstumsweltmeistertitel. Aus Pekinger Sicht kann man das Glas also ruhig als halb voll bezeichnen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Norbert Hellmann

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