WAZ: Gerangel um Bestseller
Archivmeldung vom 10.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Buchmarkt steht vor großen Umbrüchen. Wie lange wird es die gemütlichen Buchhandlungen an der Ecke, die zum Beispiel auch örtliche Literatur im Angebot haben, noch geben? Wie lange können sie sich gegen den Internet-Versandhandel und die Buchketten behaupten?
Da kann das Buch noch so sehr als Kulturgut gepriesen werden - wenn
der Preis und geschicktes Marketing immer mehr in den Vordergrund
rücken, wird das die Angebotspolitik der großen Händler und damit
auch den Buchkonsum verändern. Nischen-Bücher mit Experimenten oder
Liebhabereien werden es noch schwerer haben. Welcher Verleger wird
sie drucken, wenn er sie nicht einmal mehr in den Regalen des
Buchhandels platzieren kann?
Das wird auch für vermeintliche Bestseller-Stoffe gelten. War hier
bisher vor allem die Meinung der Lektoren der Verlage gefragt, so
dürften zunehmend auch die Zentraleinkäufer der Großanbieter ein
Wörtchen mitreden. Ein Zweikampf, der in Zukunft wohl immer öfter
über Buchinhalte und Bestseller entscheiden wird.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung