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Westdeutsche Zeitung: Friedensnobelpreis für Al Gore und UN-Klimarat

Archivmeldung vom 13.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Friedensnobelpreis ist gewiss die renommierteste Auszeichnung, die die Welt zu vergeben hat, und zugleich auch eine ihrer umstrittensten. Man denke nur an Kissinger, Arafat, Peres oder Rabin. Oft waren die Preise eher ungedeckte Schecks auf eine friedliche Zukunft, die dann nie kam, mehr Ausdruck schwacher Hoffnung denn Würdigung tatsächlicher Verdienste.

Die Vergabe des Friedensnobelpreises zu gleichen Teilen an den ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore und den UN-Klimarat ist vor diesem Hintergrund wohl eher eine der besseren Entscheidungen. Al Gore hat sich nicht erst nach seiner "gestohlenen Wahl" im Jahr 2000 für den Klimaschutz eingesetzt. Und die Auszeichnung des UN-Klimarates ist auch ein dezentes Signal an die US-Regierung, effiziente Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der Weltorganisation nicht durch eine "Koalition der Willigen" zu unterlaufen. Entsprechend gequält fiel dann auch die "Freude" im Weißen Haus aus. Dass Al Gore allerdings "jahrelang der weltweit führende Umweltschützer" gewesen sei, wie das Nobelkomitee in seiner offiziellen Begründung vermutet, darf getrost zu den für solche Anlässe nun einmal unbedingt erforderlichen und oft schamlosen Übertreibungen gerechnet werden. Wahr aber ist: Al Gore hat der Umweltschutzbewegung - vor allem in den USA, aber nicht nur dort - Gesicht und Gewicht gegeben. Und das ist nicht wenig. Der 59-Jährige hat großen Anteil daran, dass das Umweltbewusstsein in den USA gewachsen ist und viele US-Bundesstaaten inzwischen eine Klimapolitik betreiben, die sich keineswegs hinter europäischen Initiativen verstecken muss.
Manche mag stören, dass Gore gelegentlich sein Thema wie eine Pop-Ikone besetzt, ein Charismatiker auf dem Kreuzzug gegen die Klimakatastrophe, der "gute Amerikaner", wie ihn die Welt sich wünscht, Oscar-gekrönter Gegenentwurf zu Bush. Den Niederungen der Tagespolitik aber - und damit auch des US-Wahlkampfs - ist Al Gore schon längst entwachsen. Er kämpft auf Vorträgen und in Filmen seinen virtuellen Kampf um nichts Geringeres als die Rettung des Planeten. Vielleicht aber braucht ja unsere Welt solche "Helden", um das Schlimmste zu verhindern. Und dann hätte sich diese Auszeichnung für uns alle gelohnt.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Zeitung



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