Neue OZ: Die Bande gelockert
Archivmeldung vom 26.02.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo geht das häufig in der Politik: Der Eindruck muss stimmen, nicht das Ergebnis. Beispielhaft steht dafür die Entscheidung der US-Regierung Obama, Boeing und nicht die EADS-Tochter Airbus die neue Tankerflotte für Amerikas Luftwaffe bauen zu lassen. Da konnte EADS ihrem Angebot einen noch so amerikanischen Anstrich geben und mit Zigtausenden Arbeitsplätzen in den USA locken.
Gefühlt ist dort Boeing der heimische Hersteller, EADS die böse Konkurrenz aus Europa. Deshalb kann es niemanden ernsthaft überraschen, dass Präsident Barack Obama angesichts hoher Arbeitslosigkeit und klammer Kassen so und nicht anders entschieden hat. Auch wenn es ein großer Fehler war.
Für den militärischen Zweck hat Airbus das um Längen bessere Flugzeug im Angebot. Im Betrieb gilt das bereits heute veraltete Boeing-Produkt als mindestens um ein Viertel teurer. Weshalb nicht einmal ein niedrigerer Kaufpreis tatsächlich überzeugt.
Als Riesenfehler kommt hinzu: Die Regierung Obama signalisiert, dass Amerika in der Rüstung weiterhin kein NATO-Partner ist. Wenn es in diesem Bereich für alle Verbündeten unter den Vorzeichen von Finanz- und Schuldenkrise darum gehen wird, enger zusammenzurücken, werden die Europäer unter sich bleiben. Auch so lockert man transatlantische Bande.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung
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