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Lausitzer Rundschau: Gericht genehmigt Bau der Waldschlösschenbrücke

Archivmeldung vom 15.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hat dem ganzen Drama um die Dresdner Waldschlösschenbrücke bislang noch die nötige Pointe gefehlt - die Bautzner Oberverwaltungsrichter haben sie jetzt gefunden: Zum Schutz der mutmaßlich bedrohten Fledermaus wird die vierspurige Beschleunigungstrasse bei Einbruch der Dunkelheit einfach zur Tempo-30-Zone erklärt - selbst wenn eine "zunehmende Kollisionsgefahr der Kleinen Hufeisennase nur gegenüber schneller als 60 Kilometern pro Stunde fahrenden Fahrzeugen" bestehe.

Die Brückengeschichte wird damit endgültig ad absurdum geführt.
Wenn nicht abermals juristische Wunder eintreten - was in diesem Schauermärchen nie auszuschließen ist - dürften in den nächsten Tagen die gestoppten Bauleute erneut anrücken und die Brücke bauen, elf Jahre nach dem ersten Stadtratsbeschluss und sieben Jahre nach dem ersten Spatenstich. Dresden bekommt damit nicht nur einen Schandfleck im beschaulichen Elbtal. Mit dem kaum noch abwendbaren Verlust des Weltkulturerbes wird auch das bislang feine Image der barocken Touristenstadt einen dicken Kratzer abbekommen. Jeder blamiert sich eben so gut er kann. Dass Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) den Richterspruch als friedensstiftendes Signal wertet, könnte sich rasch als Trugschluss erweisen. In den gestrigen, scharfen Reaktionen bahnten sich bereits die nächsten Scherereien an. Die Brücke hat immer mehr gespalten als verbunden und ein Kompromiss ist bisher stets an der Dickköpfigkeit auf beiden Seiten gescheitert. Die Unesco-Kommission jedenfalls dürfte sich von kosmetischen Korrekturen am Bauwerk kaum beeindrucken lassen - ebenso wenig wie vom Tempo der Autos.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau


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